Ausländerrat diskutiert mediterrane Bestattung

Völklingen. Körperbeisetzungen in oberirdischen Grabkammern sind in Italien und anderen Mittelmeerländern üblich. Völklinger Bürger italienischer Abstammung, die diese Bestattungsform wählen, müssen sich auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof beerdigen lassen

Völklingen. Körperbeisetzungen in oberirdischen Grabkammern sind in Italien und anderen Mittelmeerländern üblich. Völklinger Bürger italienischer Abstammung, die diese Bestattungsform wählen, müssen sich auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof beerdigen lassen.

Schon länger setzt sich Carmelo Vitello (Foto: bub), der Sprecher des Ausländerrates, dafür ein, dass die Bestattungsform auch in Völklingen möglich wird. Die Verwaltungsspitze sei gegen eine solche Anlage, teilte Vitello am vergangenen Mittwoch in der Sitzung des Ausländerbeirates mit. Sie glaube, es gebe zu wenig Käufer für die Grabkammern. Das sieht Vitello anders. "Der Bedarf ist da", erklärte er und berichtete von vielen Anfragen italienischer Bürger. Auch Deutsche hätten sich bereits nach den Grabkammern erkundigt. Für die muslimische Bevölkerung kommt diese Beerdigungsform nicht in Frage. Die städtische Integrationsbeauftragte Sevim Tasci erklärte, dass Türken Erdbestattungen mit nach Mekka ausgerichteten Gräbern bevorzugen. Vitello will das Thema nun auf die Tagesordnung des Völklinger Stadtrats bringen. Der Unterstützung des Ausländerbeirats kann er gewiss sein. Einstimmig votierten die Mitglieder für seine Pläne.

Einig war sich das Gremium auch in einem anderem Punkt: Nach dem Sicherheitsbeirat will auch der Ausländerbeirat zur Namensdiskussion um den Völklinger Stadtteil Hermann-Röchling-Höhe Stellung nehmen. In der Sitzung hatte der Heimathistoriker Werner Schön berichtet, dass auch italienische Zwangsarbeiter für den Industriellen Hermann Röchling schuften mussten.

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