Aus Heusweiler ins Nationaltrikot

Heusweiler · Das Fußball-Training mit ihren älteren Brüdern und bei den Minis in Heusweiler hat sich für Nadine Winckler ausgezahlt: Die Nachwuchs-Torfrau kämpft mittlerweile um einen Platz in der Nationalmannschaft.

Heusweiler. Dass Fußball keine reine Männersportart mehr ist, verdeutlichen die Erfolge der deutschen Frauen-Nationalmannschaft seit Jahren. Dies muss Nadine Winckler früh erkannt haben. Sie ist auf dem besten Weg, das große Ziel auch einmal zu erreichen. In den vergangenen Jahren wurde sie mit der Mannschaft des TuS Jägersfreude schon Saarlandmeister, Saarlandpokalsieger und Hallenmeister.Als jüngster Spross einer fußballbegeisterten Familie wurde Nadine Winckler im November 1998 geboren und verbrachte von Kindesbeinen an die meiste Zeit auf saarländischen Sportplätzen. Mit Vater Ralf Winckler, im Saarland als Fußballer und Trainer bekannt, sowie ihren Brüdern Marco und Lars (Lars spielt in der B-Jugend des VfB Heusweiler) und einer ebenfalls sportbegeisterter Mutter Doris war der Weg von Nadine programmiert. Sie begann 2004 bei den damaligen Minis des VfB Heusweiler mit dem Fußballspielen und kam eher durch Zufall als Torfrau zum Einsatz.

"Der eigentliche Torwart kam zu spät, da der Opa sich verfahren hatte. Und so musste Nadine ins Tor", erinnert sich der Vater. Dies wurde ihre Lieblingsposition, ab der E-Jugend spielte Nadine nur noch im Tor. 2009 wurde sie zum ersten Mal zu einer Sichtung der U13-Saar-Auswahl eingeladen. Bis zu diesem Zeitpunkt musste sich Nadine im heimischen Garten gegen ihre Brüder ständig durchsetzen und bekam dabei, laut Familienberichten, "einiges auf die Ohren". Dies motivierte Nadine aber umso mehr - schon 2010 debütierte sie als Torfrau in der U14-Saar-Auswahl. Ein Jahr später wurde sie als 13-Jährige in die U15-Auswahl berufen. Nach einigen Lehrgängen und Turnieren in der gesamten Republik war sie die Nummer eins in der U15 beim Länderpokal in Duisburg.

Dort erreichte das Saarland von 21 Teams Platz neun, parallel wurden alle Torfrauen einer Sichtung bei DFB-Torwarttrainerin Silke Rottenberg unterzogen. Nadine machte auf sich aufmerksam und durfte im Juni zu einer dreitägigen Sichtung für die U15-Nationalmannschaft fahren. Dort muss die 13-Jährige einen guten Eindruck hinterlassen haben: Sie wurde zu einem weiteren Lehrgang Ende Juli eingeladen.

Bei all den Lehrgängen, Turnieren, Spielen und Trainings in der C-Jugend des VfB Heusweiler sowie bei den C-Mädchen des TuS Jägersfreude bleibt Nadine wenig Zeit für weitere Hobbys. Jeden Donnerstagmorgen absolviert sie ein zweistündiges Torwarttraining auf der Eliteschule des Mädchenfußballs. "Aber solange die schulischen Leistungen gut sind und ich das alles unter einen Hut kriege, kann es ruhig so weitergehen", findet Nadine, die dem VfB Heusweiler treu bleibt und per Zweitspielrecht künftig beim 1. FC Saarbrücken spielen wird.

"Der gesamte VfB Heusweiler ist sehr froh, ein solches Talent in seinen Reihen zu haben. Wir wünschen Nadine auch weiterhin viel Erfolg und vor allem keine schlimmen Verletzungen. Sollte sich ihr Traum erfüllen, würde dies für unseren Verein bedeuten, dass eine eigene Jugendspielerin das Nationaltrikot trägt. Was kann sich ein kleiner Verein aus dem Köllertal mehr wünschen?", sagt Edmund Meiser, 3. Jugendleiter des VfB. red

Foto: Verein

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