Oskar Lafontaine „Aufstehen“-Bewegung erwog Kandidatur bei EU-Wahlen

Saarbrücken · In der linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ wurde nach Darstellung ihres Mit-Initiators Oskar Lafontaine zeitweilig diskutiert, zur Europawahl am 26. Mai anzutreten.

 Oskar Lafontaine

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Foto: dpa/Oliver Dietze

Eine Organisation brauche Geld. „Die Frage war von Anfang an: Woher soll das Geld kommen?“, sagte Lafontaine am Montag. Die Voraussetzung sei von Anfang gewesen, dass sich die Parteien des linken Lagers für eine Zusammenarbeit öffnen würden. Er habe deshalb Gespräche geführt, vor allem mit der SPD. Diese Gespräche seien nicht öffentlich gewesen. Die SPD erkenne aber nicht die Chancen einer Zusammenarbeit.

Weil die Parteien blockten, stelle sich erneut die Frage der Finanzierung der Sammlungsbewegung. „Die zweite Überlegung, die danach kam, war, ob man selbst zur Europawahl antritt und sich dann Steuermittel und Abgeordnetenmandate sichert, denn es gab ja gute Umfragen“, so Lafontaine. „Wir haben dann aber gesagt, wir sind eine Sammlungsbewegung und wollen das linke Lager nicht weiter aufspalten. Deswegen haben wir diese Möglichkeit ausgeschlossen.“ Jetzt sei die Bewegung dabei, einen neuen Weg zu suchen, und zwar die regionale Organisationen verstärkt aufzubauen.

„Aufstehen“ hat laut Lafontaine rund 160 000 Unterstützer. Den angekündigten Rückzug seiner Frau Sahra Wagenknecht von der Spitze der Bewegung wollte Lafontaine am Montag nicht kommentieren.

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