"Rückschlag für den Warndt-Tourismus", meldete unsere Zeitung im vergangenen Dezember. Die Landesregierung hatte damals gerade 800 000 Euro, die für die Restaurierung des Südflügels des Jagdschlosses Karlsbrunn vorgesehen waren, wegen der Schuldenbremse im Landeshaushalt gesperrt. Und gleichzeitig beim Regionalverband Saarbrücken und seinem Chef Peter Gillo ein Gesamtkonzept für den Warndt angemahnt.Jetzt liegt ein Bündel abgestimmter Vorschläge für die touristische Entwicklung dieser Region vor. Dabei ist das Jagdschloss als ein möglicher Mittelpunkt, das Kulturlandschaftszentrum Warndt, beschrieben. Ob dies beim hochverschuldeten Land überzeugt, ist noch ungewiss. Jedenfalls hat Dr. Arnold Ludes, zuständiger Abteilungsleiter im Saar-Wirtschaftsministerium, aufmerksam der Präsentation der Experten im Saarbrücker Schloss zugehört. Sein Chef, Minister Christoph Hartmann, hatte schon zuvor dem Warndt die zweite Tranche (900 000 Euro) aus dem aktuellen Leader-Förderprogramm der EU zugesagt. Externe Gutachter hatten empfohlen, dieses Geld lieber Landwirten zur Anschaffung von Melkmaschinen zu geben. Hartmann nannte ausdrücklich das Jagdschloss ein "tolles Projekt".

Doch wenn das Jagdschloss im Moment noch unbezahlbar sein sollte, sollte man zumindest schnell mit den kleineren Projekten anfangen - zum Beispiel an der früheren Schachtanlage St. Charles. Wäre es zum Beispiel nicht auch super, am Nikolausweiher Ruderboote mieten zu können? Und an den französischen Nachbarn würde der Wunsch nach einer Abstiegsmöglichkeit vom Aussichtspunkt Belvedere bei Karlsbrunn in den Steinbruch bei Merlebach wohl nicht scheitern. Ganz toll wäre es, wenn ab Beginn der nächsten Förderperiode im Jahr 2014 auch die französische Seite des Warndt beim Leader-Programm dabei wäre.