Auf Reklamationen wird reagiert

Sulzbach · Die Lieferanten nehmen ihre Kunden in den Sulzbacher Schulen ernst und versuchen, ihre Anregungen umzusetzen. Unzufrieden sind vor allem die Gymnasiasten mit den gelieferten Mahlzeiten.

Die Stadt Sulzbach ist die Stadt der Schulen - auch in den Sommerferien. Während die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen in Sulzbach (Mellin) und Altenwald (Waldschule), des Berufsbildungszentrums (BBZ), der Gemeinschaftsschule (Erweiterte Realschule) am Vopeliuspark und des Theodor-Heuss-Gymnasiums die schulfreie Zeit genießen, bereiten sich die Schulverwaltungen auf das neue Schuljahr vor.

Beim BBZ Sulzbach bot man den Schülerinnen und Schülern des Berufsgrundbildungsjahrs (BGJ) im vergangenen Schuljahr ein kostenloses Mittagessen an. Das soll es laut Schulleitung im nächsten Schuljahr wieder geben. Für 40 Schülerinnen und Schüler ließ sich die Schule die Verpflegung im letzten Schuljahr etwa 20 000 Euro kosten. "Unsere Sozialarbeiter sitzen dabei und essen auch mit. Das Essen kommt gut an", sagte der ehemalige Schulleiter Theo Graf über die Mahlzeiten, die vom Catering-Service Helga Hellinghausen geliefert wurden.

Wünsche berücksichtigt

Auch an der Altenwalder Grundschule (Waldschule) nehmen fast alle Schülerinnen und Schüler am Mittagessen teil, wie die Leiterin der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS), Eleonore Schmittberger vom Träger Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sulzbach, erzählt: "Der Lieferant nimmt auch individuelle Wünsche entgegen - solange sie den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entsprechen." Zwischen 60 und 70 Kinder der Nachmittagsbetreuung lassen sich das Essen vom Awo-Altersheim in Sulzbach schmecken. "Ob muslimisches, vegetarisches oder püriertes Essen für Kinder mit Zahnspangen - alles wird geliefert", sagt Schmittberger: "Durch denselben Träger haben wir den Vorteil der kurzen Wege." Ein Essen kostet in der Waldschule 3,10 Euro - bezuschusst nur einen Euro. Diese Preise gelten auch an der FGTS der Grundschule Mellin in Sulzbach, die ebenfalls vom eigenen Träger, der Awo, beliefert wird.

"Wenn das Schulessen bei den Kindern nicht ankommen würde, hätten wir den Lieferanten schon längst gewechselt", sagt Manfred Schön, Fachbereichsleiter beim Sozialpädagogischen Netzwerk (Jugendhilfebereich) der Awo. An der Mellinschule nehmen täglich 100 Kinder am gemeinsamen Mittagessen teil. Mithilfe von Zufriedenheitsabfragen können sie es bewerten: "Und darauf reagieren wir", sagt Schön.

Seit genau vier Jahren wird die Gemeinschaftsschule/ERS am Vopeliuspark vom Lebensmittel-Frischmarkt Schuff aus Hühnerfeld beliefert. Eine Mahlzeit kostet 3,30 Euro beziehungsweise einen Euro. "Etwa 60 Prozent der Ganztagsschüler/innen essen mit und sind mit dem Essen zufrieden", sagt Michael Müller-Laduga, Referent für Schulsozialarbeit des FGTS-Trägers "Diakonisches Werk an der Saar".

Nach drei Lieferanten-Wechseln ist auch er zufrieden. Probleme sieht er nur bei der Nichtbeantragung von Zuschüssen gering verdienender Eltern.

Nicht zufrieden sind viele Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Jutta Braunegger vom Diakonischen Werk, dem Träger der Nachmittagsbetreuung, nennt einen Rückgang von etwa 35 "Mitessern" auf maximal 14 in den Wochen vor den Ferien. Zwar schrumpfte auch die Zahl der FGT-Schülerinnen und Schüler, aber nur von etwa 60 auf knapp 50.

"Ich selbst finde das Essen für ein Kantinenessen eigentlich ganz gut. Es wiederholt sich natürlich im Laufe der Zeit, aber die Kinder sind auch sehr verwöhnt", meint Braunegger. "Es wird unglaublich viel Essen weggeworfen. Mich macht das oft wütend, weil das weniger an der Qualität des Essens liegt", mutmaßt sie und ergänzt: "Bei vielen wird das Essen, wenn es nicht zu 100 Prozent den eigenen Vorstellungen entspricht, weggeworfen, und daheim wird dann noch etwas anderes gekocht. So kommt mir das jedenfalls vor."

Das Essen, das von der Awo Sulzbach ans THG geliefert wird, kostet drei Euro - mit Zuschüssen einen Euro.

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