Auf der Halde ist fast Ruh'

Friedrichsthal/Hühnerfeld. Es ist ruhig geworden auf der Halde entlang der Autobahn A 623 zwischen Maybach und Hühnerfeld. Bis zum schweren Grubenbeben am 23. Februar dieses Jahres in Saarwellingen ging es dort an sechs Tagen in der Woche von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends hoch her

Friedrichsthal/Hühnerfeld. Es ist ruhig geworden auf der Halde entlang der Autobahn A 623 zwischen Maybach und Hühnerfeld. Bis zum schweren Grubenbeben am 23. Februar dieses Jahres in Saarwellingen ging es dort an sechs Tagen in der Woche von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends hoch her. Tonnenweise karrten voll beladene Lastwagen Bergematerial vom Bergwerk Saar in Ensdorf auf die Halde bei Maybach. Zeitweise waren täglich bis zu 450 Brummis 30 Kilometer unterwegs quer durchs Saarland. Zu Beginn des Jahres führte die Ablagerungen auf der Halde für einige Wochen, in denen es trocken-kalt war und eisiger Ostwind herrschte, zu Staub- und Lärmbelästigungen bei Anwohnern in Hühnerfeld (die SZ berichtete).

Nachdem im Bergwerk Saar die Kohleförderung wieder angefahren wurde, gab es erneut Transporte zur Halde. Mittlerweile sind sie jedoch fast völlig eingestellt worden. Im Einsatz ist dort nur noch eine Planierraupe, die das Gelände modelliert. Vor einigen Tagen teilte das Bergamt der Stadt Friedrichsthal mit, dass die Transporte komplett eingestellt sind.

"Wegen der reduzierten Förderung brauchen wir die Halde nicht mehr", erklärt RAG-Pressesprecher Karlheinz Pohmer auf SZ-Anfrage. Zur Zeit, so Pohmer, stehe man in Verhandlungen mit der Stadt Friedrichsthal, wann und wie man die Fläche als Gewerbegebiet umwidmen könne.

Schon seit Jahren will die Stadt das Gewerbegebiet Maybach um die Fläche in Richtung Hühnerfeld erweitern. "Mein Vorgänger Werner Cornelius hat schon vehement um diese Fläche gekämpft", sagt der neue Friedrichsthaler Verwaltungschef Rolf Schultheis. "Für die Stadt ist es die letzte Möglichkeit, ein Gewerbegebiet einzurichten", so Schultheis. Die Lage mit direktem Autobahnanschluss sei ideal, lobt der Bürgermeister die Vorteile des Areals. Und: Es werde keine Wohnbebauung berührt.

Nach Angaben von Schultheis befinden sich etwa 14 Hektar der Halde auf Friedrichsthaler Bann. Was davon in Gewerbefläche umgewandelt werden könne, müsse man mit der RAG als Grundstückseigentümer verhandeln. Schultheis: "Wir erarbeiten gemeinsam mit der RAG und dem saarländischen Wirtschaftsministerium ein entsprechendes Konzept." Bei der Fläche handelt es sich um das erweiterte Areal der ehemaligen Grube Maybach. Schultheis ist davon überzeugt, dieses Gelände "relativ schnell füllen zu können". Das Nachbar-Areal auf dem Maybach-Gelände war in den neunziger Jahren binnen kurzer Zeit ausgebucht.

Die Halde Maybach wurde im Jahr 1952 zugelassen. Sie diente zunächst der Ablagerung von Bergematerial der Grube Maybach. Nach deren Schließung im Jahr 1964 wurde sie als Halde des Bergwerks Göttelborn und seit 1999 dann vom Bergwerk in Ensdorf genutzt. "Die Lage

ist ideal."

Bürgermeister Rolf Schultheis über ein Gewerbegebiet auf der Halde Maybach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort