Auf den Spuren der „Dreckschleuder“ von Grosbliederstroff

Saarbrücken · Ein altes Kraftwerk und eine Burg standen im Mittelpunkt der Beiträge der diesjährigen Landessieger des Geschichtswettbewerbs von Bundespräsident und Körber-Stiftung. Die Schülergruppen wurden für ihre historischen Arbeiten in Saarbrücken ausgezeichnet.

 Yannic Bur, Shudi Zhang, Nico Dier, Lea Strohm und Tutorin Christel Reitz (von links) vom Saarbrücker Otto-Hahn-Gymnasium wurden als eine von drei Gruppen ausgezeichnet. Foto: Uhl

Yannic Bur, Shudi Zhang, Nico Dier, Lea Strohm und Tutorin Christel Reitz (von links) vom Saarbrücker Otto-Hahn-Gymnasium wurden als eine von drei Gruppen ausgezeichnet. Foto: Uhl

Foto: Uhl

Die Körber-Stiftung hat in Saarbrücken die saarländischen Landessieger ihres Geschichtswettbewerbs für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet. Noch nie hatten sich im Saarland so viele Schulprojekte an dem Wettbewerb von Bundespräsidialamt und Körber-Stiftung beteiligt wie dieses Mal. Insgesamt hatten sich 172 saarländische Schüler in 16 Wettbewerbsbeiträgen mit dem diesjährigen Motto "Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte" befasst.

Mehrere Projekte befassten sich mit der Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich. Gleich zwei von drei Sieger-Beiträgen beispielsweise hatten ein grenzüberschreitendes Streitobjekt aus dem vergangenen Jahrhundert zum Thema: das Kohlekraftwerk im lothringischen Großblittersdorf. Eine Schülergruppe der Gemeinschaftsschule Gersheim hatte gemeinsam mit der französischen Institution Sainte Chrétienne aus Saargemünd die Geschichte des Kraftwerks und den grenzüberschreitenden Streit um "Die ,Dreckschleuder' von Grosbliederstroff" aufgearbeitet.

Intensiv mit dem Kraftwerk hatte sich auch eine Vierer-Gruppe des Saarbrücker Otto-Hahn-Gymnasiums auseinandergesetzt. Er und Mitstreiter Yannic Bur wohnten in Kleinblittersdorf, erzählt Nico Dier, einer der Zehntklässler. Die unmittelbare Nähe zum Ort des Geschehens habe das Interesse am Kraftwerk geweckt. Zudem habe es zu dem Thema viele Quellen gegeben, ergänzt Lea Strohm.

Die dritte Siegergruppe, 19 Schüler des Waderner Hochwaldgymnasiums, war für ihr Projekt noch weiter in die Vergangenheit vorgedrungen. Ihre Arbeit mit dem Titel "Die ,4 Küchen' der Burg Dagstuhl" zeichnet das Leben von vier Familien vom 14. bis Anfang des 17. Jahrhunderts auf der Burg Dagstuhl nach.

"Mit Ihren Arbeiten haben Sie bewiesen, dass Sie aus der Geschichte lernen möchten", lobte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) die Preisträger. Der Saarbrücker Kulturdezernent Erik Schrader (FDP) pries die "Beharrlichkeit", mit der die Jugendlichen zum Ziel gekommen seien. Ein halbes Jahr hatten sie Zeit für ihre Arbeit.

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gilt als der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Die drei Landessieger wurden mit einem Preisgeld von je 250 Euro ausgezeichnet. Förderpreise mit je 100 Euro gingen an Gruppen der St. Ingberter Willi-Graf-Schule, des Homburger Gymnasiums Johanneum, des Illinger Illtal-Gymnasiums und der Schule an der Waldwies in Saarwellingen.

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