Auch an Windräder gewöhnen wir uns

Windräder im Köllertal? Der Gedanke wurde nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen, als es bei einem gut besuchten Info-Abend um das Thema ging, wo künftig bei uns Windkraftanlagen erlaubt sein könnten. Und ehrlich: So ein paar bis zu 140 oder gar 200 Meter hohe Giganten in der Landschaft – das ist doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Aber trotzdem bin ich dafür. Ohne Wenn und Aber. Warum? Ganz einfach: Weil ich ein Kind habe. Ich möchte, dass unsere Nachkommen (denen wir ohnehin genug aufbürden) noch anständige Luft zum Atmen haben. Ich möchte, dass sie nicht auf noch mehr atomarem Müll sitzen. Und ich möchte, dass sie ein nicht minder angenehmes Leben haben, als wir: mit bezahlbarer Energie!

Was "bezahlbar" betrifft, so werden vermutlich schon wir von alternativen Energien profitieren, selbst wenn es zunächst teurer wird. Doch sind die Netze mal ausgebaut, dann stehen wir mit alternativen Energien - im Gegensatz zu immer teurer werdenden klassischen Energien - auf der sicheren Seite.

Und noch ein Wort zur Landschaft: Ich frage mich, ob irgend jemandem im Saarland die Fördertürme "gefallen" haben, in den Zeiten, in denen sie gebaut wurden? Und heute macht man sich Sorgen um den Erhalt der "Industriedenkmäler" und "Landmarken". Sicher, die Windräder sind noch höher. Doch auch daran wird man sich gewöhnen.

Wem es aber nur darum geht, Unangenehmes von der eigenen Umgebung fernzuhalten, dem sollte klar sein, dass weder Abgase von Kohlekraftwerken noch Radioaktivität an der Grenze zum Köllertal haltmachen, nur weil's hier so schön ist.

Wer jedoch über Nacht zum Tierschützer wurde, den mag der Gedanke trösten, dass auch Uhu und Roter Milan saubere Luft viel lieber mögen . . .

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