Arzt bittet Opfer für heimliche Intim-Fotos um Entschuldigung

Frankenthal · Für Tausende heimliche Intim-Fotos von Patientinnen hat ein Frauenarzt vor Gericht um Entschuldigung gebeten. „Ich schäme mich“, sagte der 58-Jährige, der einige der Frauen auch missbraucht haben soll, gestern bei Prozessbeginn im pfälzischen Frankenthal.

Zum Motiv für sein Handeln erklärte er vor dem Landgericht, es gebe eine dunkle Seite in ihm. Der Mediziner, der seine Praxis in Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) hat, soll zwischen Mai 2008 und August 2011 mit einer Digitalkamera Zehntausende Fotos von Patientinnen in der Umkleidekabine und im Untersuchungsraum gemacht haben. Zur Anklage kamen mehr als 1400 Fälle. Dem Mann wird eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs der Frauen vorgeworfen.

In zehn weiteren Fällen wird ihm zudem sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses zur Last gelegt. Er soll den Vaginalbereich der Frauen vordergründig untersucht haben, um sich sexuell zu erregen, und dies gefilmt haben. Zudem muss er sich wegen unerlaubten Waffenbesitzes verantworten. Der Fall kam 2011 ans Licht, weil zwei Arzthelferinnen des Mediziners Verdacht schöpften. Sie entdeckten auch eine Digitalkamera mit Fotos einer Patientin.

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