Illingen. Christian Petry kommt gut zehn Minuten vor Armin König in den Sitzungssaal des Illinger Rathauses, wohin die Ergebnisse der Auszählung der 25 Wahlbezirke (drei davon Briefwahlbezirke) übertragen werden. Er sieht gefasst zu, wie sich bestätigt, was sich schon nach dem Ergebnis des ersten Wahllokals, dem Gasthaus Kersche in Gennweiler, abzeichnet: Der Christdemokrat Armin König bleibt Bürgermeister von Illingen. Über 66 Prozent der Wähler stimmten beim "Kersche Annelies" für den Amtsinhaber. Der kommt samt Familie erst in den Sitzungssaal, als für ihn eigentlich nichts mehr schief gehen kann. Kurz nach 18.30 Uhr kann in Illingen das Ergebnis bereits verkündet werden: Fast 60 Prozent für Armin König. Der sozialdemokratische Herausforderer Christian Petry hat zwar achtbare rund 40 Prozent der fast 9000 Wähler für sich begeistern können, doch sein Ziel des Machtwechsels in Illingen deutlich verfehlt.Christian Petry, unterstützt vom SPD-Landesvize Eugen Roth und seinem Wahlkampfmanager Guido Jost, zeigt sich nach Bekanntgabe des Ergebnisses zwar enttäuscht, doch nicht mutlos. "Für Armin König hat der Amtsbonus gearbeitet", so Petry nach einem weitgehend fairen Illinger Wahlkampf. "Vorstellbar ist alles", meint er hinsichtlich der Möglichkeit, 2019 noch einmal als Bürgermeister-Kandidat anzutreten. Und all denen, die in seinem Umfeld jetzt dem Kopf hängen lassen, gibt Petry mit auf den Weg: "Es war nur eine Wahl." Will heißen, dass sich die Welt jetzt weiterdreht und es im Leben eines Menschen viel schlimmere Dinge gibt als eine Wahlschlappe.

Guido Jost hat sich auch schnell wieder gesammelt. Er gibt zu Protokoll, dass die SPD im Gemeinderat dank ihrer Mehrheit in Gemeinschaft mit der Linken und den Grünen, "weiter gestalten" werde. Schließlich gebe der Rat vor, was Bürgermeister und Verwaltung umsetzen müssten. Langweilig wird es in Illingen also nicht werden, auch wenn Armin König in seine dritte Amtszeit geht. sl