Völklingen. Schon bald können auch Rollstuhlfahrer das Warndt-Heimatmuseum in Ludweiler problemlos besuchen. Martin Heckert vom Grundstücks- und Gebäudemanagementbetrieb (GGM) der Stadt Völklingen berichtete am Dienstag dem Behindertenbeirat, dass ein barrierefreier Zugang über das Kellergeschoss eingerichtet wird. "Das ist als Übergangslösung in Ordnung", sagte Beirats-Sprecher Gerald Zieder. Der ursprüngliche Plan eines behindertengerechten Zugangs vom Parkplatz ins Erdgeschoss ist aber nicht vom Tisch. Laut Heckert sind für das nächste Wirtschaftsjahr erneut Mittel beantragt. Unzufrieden zeigte sich Zieder mit der Situation am Parkhotel Albrecht. Das Gebäude sei für Gehbehinderte nur per Aufzug zu erreichen. Der alternative Zugang über eine Seitentür werde durch Stufen versperrt. Außerdem könne die Brücke, die die untere Terrasse mit der Parkanlage verbindet, von Gehbehinderten nicht genutzt werden. Auch am Wasserwerk Simschel sieht Zieder Nachbesserungsbedarf: Beim Umbau sei die Seitentür, die bisher einen ebenerdigen Zugang gewährleistete, verschwunden. In einem Schreiben an die Stadtwerke wird er eine fest installierte Rampe für den Haupteingang fordern. Auch die Bundesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Karin Evers-Meyer, erhält demnächst Post vom Beirat. Bei der Politikerin will sich Zieder über die Situation am Völklinger Bahnhof beschweren. Das Zuggleis nach Saarbrücken ist nur über die Treppen der Unterführung zu erreichen. Rollstuhlfahrer, die in die Landeshauptstadt wollen, müssen deshalb einen Umweg über Saarlouis in Kauf nehmen. Obwohl alle öffentlichen Gebäude bis zum Jahr 2014 barrierefrei zugänglich sein müssten, sehe die Bahn bisher keinen Handlungsbedarf, erläuterte Zieder. In diesem Zusammenhang zeigte sich der Beirat enttäuscht, dass die Stadt im Rahmen der Neugestaltung des Völklinger Platzes keine Zuwegung zum Gleis nach Saarbrücken anlegt. Auch auf einen Aufzug in der Hermann-Neuberger-Halle müssen die Gehbehinderten laut Zieder weiter warten. Alles im grünen Bereich sieht der Behindertenbeauftragte bei zwei anderen Projekten: Der Erweiterungsbau des Arbeitsamtes in der Poststraße wird mit einer Behindertentoilette, elektrischen Türen und einer Rampe ausgestattet. Und das Behinderten-WC im Parkhaus in der Bismarckstraße kann nach dem Umbau auch während Abendveranstaltungen auf den benachbarten Plätzen genutzt werden.