Arbeiter am Bostalsee erhalten festen Ansprechpartner

Saarbrücken/Nohfelden. Nach der Affäre um Missstände auf der Ferienpark-Baustelle am Bostalsee soll ein Ombudsmann dort für geordnete Verhältnisse sorgen. Landesregierung und Arbeitskammer verständigten sich, den IG-BAU-Gewerkschaftssekretär Markus Andler in dieses Amt zu berufen

 An diesen Ferienhäusern arbeiten Rumänen, die über Monate kein Geld bekommen haben sollen. Foto: B&K

An diesen Ferienhäusern arbeiten Rumänen, die über Monate kein Geld bekommen haben sollen. Foto: B&K

Saarbrücken/Nohfelden. Nach der Affäre um Missstände auf der Ferienpark-Baustelle am Bostalsee soll ein Ombudsmann dort für geordnete Verhältnisse sorgen. Landesregierung und Arbeitskammer verständigten sich, den IG-BAU-Gewerkschaftssekretär Markus Andler in dieses Amt zu berufen. "Er soll zum Schutz aller dort Arbeitenden, also sowohl der Arbeitnehmer als auch der Werkvertragsunternehmer, vermittelnd tätig sein, wenn es zu Problemen kommen sollte", teilte das Wirtschaftsministerium mit. Andler werde von einem Dolmetscher, einem rumänisch sprechenden Bauingenieur, unterstützt.Vor Ostern hatte der Umgang mit rumänischen Arbeitern auf der Baustelle für Diskussionen gesorgt (die SZ berichtete ausführlich). Die Männer, die als Selbstständige über Subunternehmen beschäftigt sind, hatten nach eigenen Angaben seit Monaten kein Geld bekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Männer, einen als Mittler auf der Baustelle aufgetretenen Mann und einen Verantwortlichen von einem der Subunternehmen. Gegen sie besteht der Anfangsverdacht, Arbeitern Lohn vorenthalten zu haben. Auf Vermittlung der Landesregierung war schließlich vereinbart worden, dass der Generalunternehmer 70 Arbeitern eines Subunternehmers 90 000 Euro zahlt. Zudem sollten die Arbeiter Werksverträge mit einem Malerbetrieb und deutsche Bankkonten bekommen.

Damit es nicht zu erneuten Ungereimtheiten kommt, will Andler mindestens einmal pro Woche Sprechstunden anbieten. Der 49-jährige Saarländer rechnet damit, dass dafür ab kommender Woche ein Baustellencontainer bereitsteht. Es sei der erste Fall, dass ein ehrenamtlicher Ombudsmann auf einer Großbaustelle eingesetzt wird. lrs/hgn

Foto: Bonenberger&Klos

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