St. Ingbert. Vor 100 Jahren, am 14. November 1911, wurde Anna Bernd in Blickweiler geboren. Ziemlich bald nach ihrer Geburt zog die Familie nach Breitfurt um. Als Anna Bernds Vater, der Bergmann war, eine Stelle auf der Grube in St. Ingbert fand, zog die Familie hierher. Hier, in der Kaiserstraße 270 A, den älteren St. Ingbertern nur als das "Höfche" bekannt, wuchs sie auf. Ihren Mann verlor sie im Krieg und heiratete nicht mehr.Manchmal sagt sie scherzhaft: "Ich habe nur so lange gelebt, weil mich kein Mann geärgert hat", wie ihre Enkelin Helga Malter-Frank erzählt. Ein schwerer Schlag war vor sechs Jahren der Tod ihrer einzigen Tochter, bei der sie mittlerweile in der Theodorstraße in St. Ingbert lebte. Dass ihre Tochter mit 70 Jahren vor ihr starb, macht ihr auch heute noch zu schaffen. Seither kümmert sie Enkelin Helga um ihre Oma.

Zweimal die Woche besucht die Hasselerin Anna Bernd, die mittlerweile im St. Barbara-Heim in St. Ingbert lebt. "Vier Jahre habe ich meine Oma gepflegt, aber irgendwann ging es nicht mehr. Sie brauchte eine spezielle Pflege", so Helga Malter-Frank. Schon während einer zweiwöchigen Ferienreise ihrer Enkelin verbrachte Anna Bernd diese Zeit im Barbara-Heim. Damals noch zur Kurzzeitpflege dort untergebracht, konnte sich die Enkelin von der freundlichen Atmosphäre und dem netten Personal überzeugen. Nach dem Krankenhausaufenthalt der damals 98-Jährigen kamen Anna Bernd und ihre Enkelin auf Anraten der Ärzte im Januar 2009 überein, dass die Unterbringung im Barbara-Heim die beste Lösung ist. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so alt werden würde", ist die 100-Jährige selbst überrascht. Dabei ist sie geistig fit und feiert ihren Geburtstag heute mit einem Tag der offenen Tür. con