Ankerkette als letztes Gastgeschenk

Ensdorf · Korvettenkapitän Sebastian Fuhrmann besuchte am Wochenende zum letzten Mal mit einer Abordnung seiner Mannschaft Ensdorf. Das Minensuchboot Ensdorf wird 2014 außer Dienst gestellt. Und so endet auch die Patenschaft.

 Der gemeinsame Shantychor der Marinekameradschaften Ensdorf und Nunkirchen bei seinem Auftritt in Losheim. Fotos: Rolf Ruppenthal

Der gemeinsame Shantychor der Marinekameradschaften Ensdorf und Nunkirchen bei seinem Auftritt in Losheim. Fotos: Rolf Ruppenthal

 Armin Schmitt, der Vorsitzende der Marinekameradschaft Ensdorf.

Armin Schmitt, der Vorsitzende der Marinekameradschaft Ensdorf.

 Abschied: Die Marinekameradschaft Ensdorf mit der Abordnung des Minensuchbootes Ensdorf.

Abschied: Die Marinekameradschaft Ensdorf mit der Abordnung des Minensuchbootes Ensdorf.

Die Zeichen stehen auf Abschied: Obwohl im vergangenen Jahr noch mit Millionen saniert, soll das Patenschiff der Marinekameradschaft Ensdorf, das Minensuchboot Ensdorf, 2014 außer Dienst gestellt werden. Es wird dann für Ausbildungszwecke verwendet. Jetzt weilte Korvettenkapitän Sebastian Fuhrmann mit einer Abordnung der Mannschaft im Saarland, um sich im Namen der "Ensdorf" in Ensdorf von der Marinekameradschaft Ensdorf offiziell zu verabschieden. Als Gastgeschenk aus Kiel hatten sie einen Teil der Ankerkette mitgebracht.

Seit Oktober 1990 war die "Ensdorf" das Patenschiff von Marinekameradschaft und Gemeinde. Das Hohlstablenkboot gehört zum fünften Marinesuchgeschwader der Bundeswehr. Am 16. Oktober 1990 hatte die Ehefrau des damaligen Ensdorfer Bürgermeisters Alfons Schorr die Schiffstaufe vorgenommen. 2008 war das Schiff im Libanon im Einsatz.

Die "Ensdorf" löste seinerzeit die "Widder" ab, ein schnelles Minensuchboot, zu der die Marinekameradschaft von Juli 1965 bis 1989 eine enge Partnerschaft pflegte. 1985 hatte man noch das 25-jährige Jubiläum gefeiert, bevor dann das Schiff 1989 außer Dienst gestellt wurde.

Für Korvettenkapitän Sebastian Fuhrmann - beim Heer entspricht dieser Dienstgrad einem Major - und seine Mannschaft hatten Gemeinde und Marinekameradschaft trotz nur kurzer Vorbereitungszeit ein umfangreiches Programm zusammengestellt.

Beim Empfang im Ensdorfer Bergmannsheim durch Bürgermeister Hartwin Faust hieß die Marinekameradschaft Ensdorf mit ihrem Vorsitzenden Armin Schmitt auch die Freunde aus Stiring-Wendel willkommen. 2009 hatte man mit ihr das 40-jährige Partnerschaftsbestehen gefeiert, nachdem man bereits 1967 mit der ersten Jumelage dieser Art in Deutschland und Frankreich international für Furore gesorgte hatte.

Ein Ausflug ins Kupferbergwerk nach Düppenweiler und ein zünftiger saarländischer Grillabend setzten erste Akzente, bevor am Samstag im Rahmen einer kleinen Saarlandrundfahrt Mettlach, die Saarschleife, die Gedenkstätte Renglischberg und Saarburg in Rheinland-Pfalz auf dem Programm standen.

Die Pause am Losheimer Stausee nutzte die Abordnung zusammen mit der befreundeten Marinekameradschaft Nunkirchen zu einem Platzkonzert des Shantychors. Die zahlreichen Besucher auf der Freiterrasse des Hochwälder Brauhauses waren begeistert. Den Abschluss bildete ein Ausflug in die Saarlouiser Altstadt. Am Sonntag hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Die Mannschaft verabschiedete sich von ihren Gastgebern, ihrer Patengemeinde Ensdorf und der Marinekameradschaft, um die Heimreise in Richtung Kiel anzutreten.

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