Angeklagter Psychotherapeut lässt Richter warten

Saarbrücken. Spielt der Angeklagte mit dem Gericht Katz und Maus? Diesen Eindruck konnte man vorige Woche vor dem Landgericht gewinnen. Der Angeklagte blieb dem Gericht fern - ohne ausreichende Entschuldigung. Vor der Jugendschutzkammer läuft derzeit sein Prozess wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs

Saarbrücken. Spielt der Angeklagte mit dem Gericht Katz und Maus? Diesen Eindruck konnte man vorige Woche vor dem Landgericht gewinnen. Der Angeklagte blieb dem Gericht fern - ohne ausreichende Entschuldigung.Vor der Jugendschutzkammer läuft derzeit sein Prozess wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs. In zehn Fällen soll sich der 65 Jahre alte Psychotherapeut an einem siebenjährigen Jungen vergangen haben. Das Kind war sein Patient. Bereits zweimal ist der Prozess verschoben worden, weil der Angeklagte krank war. Ende April begann der dritte Versuch, der Angeklagte erschien und verteidigte sich eloquent. Am zweiten Verhandlungstag erlitt er eine Herzattacke und musste ins Krankenhaus. Er hat nun ein Attest, dass er nicht verhandlungsfähig ist. Aber das Gericht hat daran Zweifel - zumal eine Rechtsmedizinerin bei den Verhandlungen anwesend ist, um seinen Gesundheitszustand zu überwachen. Vorige Woche sollte der Angeklagte nun polizeilich vorgeführt werden. Aber die Polizei konnte ihn nicht auffinden, nur telefonisch erreichen. Seinen Aufenthaltsort wollte er jedoch nicht verraten. Der Prozess tritt auf der Stelle. Die Staatsanwältin hat nun einen Haftbefehl beantragt. jht

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