Amtsleiter Tony Bender wird Chef von 2300 Feuerwehrleuten

Saarbrücken. Tony Bender ist der neue Brandinspekteur im Regionalverband Saarbrücken und damit der oberste Ansprechpartner für die freiwilligen Feuerwehren in den zehn Kommunen. Rund 2300 Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen steht er vor. Bender war schon als Kind ein Feuerwehrfan. Daran erinnert er sich bestens: "Ich wohnte als Kind in der Nähe eines öffentlichen Feuermelders

 Tony Bender ist der neue Brandinspekteur im Regionalverband Saarbrücken und löst Rainer Schwarz ab. Foto: Becker&Bredel

Tony Bender ist der neue Brandinspekteur im Regionalverband Saarbrücken und löst Rainer Schwarz ab. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Tony Bender ist der neue Brandinspekteur im Regionalverband Saarbrücken und damit der oberste Ansprechpartner für die freiwilligen Feuerwehren in den zehn Kommunen. Rund 2300 Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen steht er vor.Bender war schon als Kind ein Feuerwehrfan. Daran erinnert er sich bestens: "Ich wohnte als Kind in der Nähe eines öffentlichen Feuermelders. Wenn es regnete, kam es oft zu Fehlalarm, dann rückte die komplette Feuerwehr an. An anderen Tagen fuhren Rettungswagen am Haus vorbei - das alles hat mich fasziniert." Als es einen Tag der offenen Tür bei der Berufsfeuerwehr in Burbach gab, habe er neugierige Fragen gestellt. "Der Feuerwehrmann, der uns führte, stellte den Kontakt zur freiwilligen Feuerwehr her. Ab da war ich dabei", erzählt der 51-Jährige, der nun seit 35 Jahren der Wehr angehört.

Wehrführer seit 2000

Im Löschbezirk Malstatt-Burbach trat Bender in die Feuerwehr ein, besuchte die Lehrgänge und wurde schließlich stellvertretender Löschbezirksführer. 1994 stieg er zum Stellvertreter von Wehrführer Gerhard Norheimer auf und leitete seit 2000 die Saarbrücker Feuerwehr.

Als Wehrführer stand er allen freiwilligen Wehren Saarbrückens vor. Die ehrenamtlichen Stunden hat er nie gezählt, die Einsätze waren nicht immer einfach: "Bei einem Unfall an der Goldenen Bremm verbrannte ein ehemaliger Arbeitskollege von mir mit seiner Tochter im Auto. Meine eigene Tochter hatte an diesem Tag auch noch Geburtstag", sagt Tony Bender.

Durch Einsatzerfahrung und seinen guten Kontakt zur Feuerwehr-Basis empfahl sich Bender schließlich als Nachfolger von Brandinspekteur Rainer Schwarz. "Das ist hauptsächlich ein administratives Amt", sagt Bender, der zwar laut Gesetz nun auch ein fachliches Weisungsrecht gegenüber allen Feuerwehrangehörigen im Regionalverband hat, sich aber nicht als "Feuerwehrchef" versteht. "Ich werde hauptsächlich beratend tätig", sagt Bender, der hauptberuflich Leiter des Saarbrücker Sport- und Bäderamts bleibt.

Bender sorgt sich um die Zukunft der Feuerwehren. "Noch sind wir in der Fläche gut aufgestellt, können aber nicht verschweigen, dass es punktuell ernste Probleme gibt." Es habe erste Zusammenlegungen von Löschbezirken in Großrosseln und an der Oberen Saar gegeben. "In Dilsburg wurde ein Löschbezirk ganz geschlossen, andernorts fehlt Nachwuchs, oder die Wehr ist tagsüber nur noch schwer alarmierbar, weil die meisten Aktiven auswärts arbeiten. Das alles muss man ernst nehmen", sagt Bender. Kooperationen seien wichtig. Die Personalsituation werde aber nicht besser: "Nachwuchs kommt fast nur noch aus der Jugendwehr", weiß Bender. Aber auch dort sinke die Mitgliederzahl, weil es weniger Kinder gibt.

Blick nach Frankreich

Das Ehrenamt zu stärken, ist daher das zentrale Ziel des neuen Brandinspekteurs. "Da lohnt der Blick nach Frankreich. Die Feuerwehrmänner bekommen eine Entschädigung, sind steuerlich bevorzugt und erhalten nach Ausscheiden aus dem Dienst einen kleinen Ehrensold. Wir arbeiten rein ehrenamtlich. Das funktioniert auch und hat Vorbildfunktion in Europa. Aber wenn man dann noch Streit mit dem Finanzamt bekommt, weil ein Finanzbeamter die Jubiläumsuhr des Feuerwehrmanns als geldwerten Vorteil versteuern will, dann ist das eine unwürdige Debatte."

Solche Fälle anzusprechen und Werbung für die Situation und Leistungen der 2300 freiwilligen Feuerwehrleute zu machen, ist daher Benders großes Anliegen. Seit Jahresbeginn ist er offiziell im Amt und arbeitet daran.

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