Am Schnitzeltag greifen viele Kinder gerne zu

Friedrichsthal · Nach der Umstellung auf andere Lieferanten sind die Mädchen und Jungen mit dem Schulessen überwiegend zufrieden. Die meisten bevorzugen das klassische Fleischmenü. Gesundes Essen spielt aber eine immer größer werdende Rolle.

Kinder lieben Schnitzel. Zugegeben: Diese Erkenntnis ist nicht gerade überraschend. Aber sie lässt sich beweisen - zumindest an der Edith-Stein-Schule, einer Gemeinschaftsschule mit Freiwilliger Ganztagsschule (FGTS, Träger: Förderverein der Schule) in Friedrichsthal.

"An Schnitzeltagen werden viel mehr Portionen genommen als an einem Tag, an dem es beispielsweise Linsensuppe gibt", stellt Schulsekretärin Jutta Giese klar. Im Schnitt nehmen zwischen 50 und 60 am Mittagessen teil. Auch die pädagogischen Fachkräfte essen hin und wieder mit und geben laut Giese "durchweg positive Rückmeldungen".

Das war nicht immer so. Die Mahlzeiten, die früher vom Altersheim in Friedrichsthal geliefert wurden, hätten zumindest den Kindern "vom Geschmack her nicht zugesagt." Dass die Kinder mit dem mittlerweile von der Firma Apetito gelieferten Essen zufrieden sind, hat laut Giese eine Befragung des früheren Schulleiters Werner Hillen ergeben. Das Schulessen an der Edith-Stein-Schule kostet regulär drei Euro und bezuschusst einen Euro pro Kopf und Tag.

Andere Erfahrungen

Die Erfahrungen der Bismarckschule in Friedrichsthal (Grundschule, Träger der FGTS: "Das Nest e.V.") mit dem von der Seniorenresidenz Gevita gelieferten Mahlzeiten sind gänzlich andere. Auch dort essen zweimal pro Woche die Rektorin oder ihre Stellvertreterin Angela Kräber mit. "Wir sind sehr zufrieden", sagt die Rektorin Ursula Siekmann: "Aber natürlich gibt es immer ein paar Unstimmigkeiten. Wir haben ein Interesse daran, dass die Kinder ein gesundes Essen bekommen. Für manche Kinder ist frisch zubereitetes Gemüse vom Geschmack her aber einfach unbekannt." Auch in diese Richtung müsse man die Schülerinnen und Schüler "erziehen oder umerziehen". Dabei behilflich ist dank einer Kooperation mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales eine Ernährungsberaterin, die in allen Klassen ihre Unterstützung leistet. Im Gegensatz zu anderen Schulen müssen alle 62 Kinder, die in der Nachmittagsbetreuung sind, am Mittagessen teilnehmen: "Wir arbeiten, spielen und wir essen auch zusammen. Das ist ein gesamtpädagogisches Konzept, das auch von den Eltern unserer Schülerinnen und Schülern mitgetragen wird." Wie an der Edith-Stein-Schule kostet das Mittagessen drei beziehungsweise einen Euro.

An der Hofschule in Bildstock (Sonderschule, Träger der FGTS: "Partnerschaftliche Erziehungshilfe e.V.") ist man laut Förderschulrektorin Tanja Schepp "gemessen an den Kosten, also 2,50 Euro pro Tag und Kopf, zufrieden." Auch hier kommen die Mahlzeiten von Apetito, entsprechen wie in allen Schulen im Sulzbachtal den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und bieten auch alternative, also vegetarische oder muslimische Kost. An der Hofschule nehmen durchschnittlich 27 Kinder am Mittagessen teil.

Die Hoferkopfschule in Bildstock (Grundschule) hat 40 "Mitesser" - also alle Kinder der Nachmittagsbetreuung. Auch dorthin liefert nach zwei Lieferantenwechseln Apetito, und auch dort ist man mittlerweile zufrieden: "Das Essen wird einmal pro Woche tiefgekühlt angeliefert und vor Ort erwärmt", erklärt Jürgen Nieser von der Pressestelle des FGTS-Trägers Awo Saarland. Der durchschnittliche Preis für eine Mahlzeit ist mit etwa 2,70 Euro (mit Zuschuss: ein Euro) ähnlich wie an der Hofschule. Alles in allem gilt auch hier der Grundsatz: Am Schnitzeltag kommt - zumindest wenn es nach den Kindern geht - keiner so leicht vorbei.

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