Alte Bohnentaler Geschichten

Scheuern. Der Historiker Johannes Naumann war sehr angetan vom Inhalt der soeben herausgekommenen fünften Ausgabe der Bohnentaler Heimathefte. "Es ist erstaunlich, was der Historische Verein aufgearbeitet hat", bemerkte er, als er am Sonntag das neue 96 Seiten starke Heft den zahlreichen Besuchern im Gasthaus "Zur alten Post" vorstellte

Scheuern. Der Historiker Johannes Naumann war sehr angetan vom Inhalt der soeben herausgekommenen fünften Ausgabe der Bohnentaler Heimathefte. "Es ist erstaunlich, was der Historische Verein aufgearbeitet hat", bemerkte er, als er am Sonntag das neue 96 Seiten starke Heft den zahlreichen Besuchern im Gasthaus "Zur alten Post" vorstellte. Das Heft habe eine große zeitliche Bandbreite zum Inhalt, angefangen von der Frühgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit hinein. Johannes Naumann ging in seinem Referat näher auf die einzelnen Kapitel ein, zunächst auf die Dokumentation der Grenzsteine, die nach dem Ersten Weltkrieg und der dadurch eingetretenen Teilung des Saarlandes gesetzt worden waren. "Alle Orte wurden aufgesucht, viele Steine gefunden, beschädigt oder auch zerstört, einige Grenzsteine jedoch nicht wiedergefunden." Der Beitrag befasse sich ebenso mit den Zollhäusern und dem Schmuggel in der damaligen Zeit. Eine umfangreiche Arbeit habe der Verein mit dem Kapitel "Wegekreuze und Bildstöckel im Bohnental" geliefert. "Sie sind das religiöse Mobilar in der Landschaft und Zeichen der Volksfrömmigkeit und des Volksglaubens", sagte Naumann. Dass die Mariengrotte auf dem Ritzelberg seit einigen Jahren wieder intensiv gepflegt werde, sei ein Beweis dafür, wie sehr die Gottesmutter verehrt werde. Zum Erbschaftsprozess von 1565 bemerkte der Historiker: "Es ist interessant, dass dieser Streit zwischen Bauernfamilien damals den Weg bis vor das Reichskammergericht gefunden hat" und empfahl diese geschichtliche Arbeit einem intensiven Studium. Dass die Kelten im Bohnental viele Spuren hinterlassen hätten sei aus einem sehr informativen Beitrag herauszulesen. Pastor Nikolaus Groß habe einen bedeutenden Anteil an den Forschungen gehabt."Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann sich in der Zukunft bewegen", ist sich Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) sicher. In seiner Ansprache bei der Vorstellung des Heftes lobte er das eifrige Arbeiten des Historischen Vereins und der Autoren, die sich auf die interkommunale Zusammenarbeit im Bohnental positiv auswirke. Scheuerns Ortsvorsteher Dietmar Lauck (CDU) sagte, dass die Tätigkeit des Vereins dazu beitrage, damit sich die Menschen im Bohnental nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der Gegenwart und mit der Zukunft beschäftigen. Weitere Aktivitäten kündigte Vereinsvorsitzender Edwin Warken an. Derzeit sei eine Häuserchronik und ein Namensbuch für die Zeit zwischen 1700 und 1900 im Entstehen. Im Frühjahr wolle der Historische Verein Bohnental seine Arbeit im Archivraum in der ehemaligen Schule der Öffentlichkeit vorstellen. Die SZ stellt das fünfte Bohnentaler Heimatheft demnächst ausführlich vor.

"Bohnentaler Heimatheft'", fünfte Ausgabe, 96 Seiten, acht Euro. Erhältlich in den Filialen der Volksbank Nahe-Schaumberg und der Kreissparkasse sowie beim Verein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort