Alt und Jung kreativ vereint

Freisen · Der Freisener Kindergarten ist eine Begegnungsstätte der Generationen, wo viele bislang noch im Verborgenen schlummernde kreative Talente zusammentreffen. In der Ausstellung „Alt und Jung – Hand in Hand“ präsentieren die Laien-Künstler nun erstmals ihre Werke und informieren über ihre Aktivitäten. 100 Besucher lockte am Mittwoch die Vernissage an.

 Zehn Gruppen stellen im Freisener Rathaus ihre vielfältigen Arbeiten vor. Foto: Faber

Zehn Gruppen stellen im Freisener Rathaus ihre vielfältigen Arbeiten vor. Foto: Faber

Foto: Faber

In Freisener Dialekt bringen Bernadette Becker und Rita Bonenberger in einem Sketch das generationsübergreifende Miteinander in der Kindertagesstätte, was dort nach der Umbaumaßnahme im Dezember 2010 seinen Lauf genommen hat, auf den Punkt: "Doa duut sich wärklich watt". Hiltrud Stock und Gisela Kühn vom Förderverein "Alt und Jung", sowie "Hand in Hand"-Kita-Leiterin Cornelia Rauber, nahmen das kreative Zusammenspiel verschiedener Altersstrukturen zum Anlass, eine Ausstellung zu konzipieren.

Zehn Gruppen stellen im Rathaus ihre vielfältigen Arbeiten vor. "Es ist die etwas andere Art seine Freizeit zu gestalten", erklärt Stock eingangs der Vernissage. Im Alter von mehr als 60 Jahren widmen sich Lore Schaadt und Jenny Ballof der Malkunst in Acryl. Das Duo präsentiert mit ausdrucksstarker Farbgebung thematische Motive aus Afrika. "Ich habe erst spät angefangen zu malen und habe durch die Malkurse Fortschritte gemacht", schildert die Hobby-Malerin Ballof. Mit der Stäbchentechnik haben die Kindergartenkinder das Projekt Aboriginal-Malerei umgesetzt. "Einmal im Monat wird ein Tag mit den Kindern eingelegt, um konzentriert spezielle Sachen zu machen", sagt die Kita-Leiterin Rauber. Zwei Seniorinnen gehören der schreibenden Zunft an. Gisela Müller, 74 Jahre, hat mehrere Gedichte selbst verfasst. "Sie handeln vom Leben und von den Menschen auf dem Land", erklärt sie.

Die "Geschichte vom "Haus am Kahlenberg" beschreibt Agnes Wahl (77) in einem dicken Buch. "Es ist eine Familiengeschichte mit Freisener Geschichten", informiert sie. Handarbeitskunst zeigen die "Filzmädchen" und die "Bärenmacher". Die Kuscheltiere haben Seniorinnen gefertigt, ihren Namen haben die Kinder ausgesucht.

"Wir sind Laien und haben nicht den Druck perfekt zu sein, so kommt Freude auf und niemand ist verspannt", vermittelt Stock einen Einblick in die Gruppenarbeit. Es entstünde ein Miteinander, bei dem alle Teilnehmer voneinander lernen würden. "Viele Leute sind gleich in verschiedenen Gruppen engagiert", so Stock. Die Mundartgruppe "Han na schon gehiard" pflegt das Kleinod der "Moddersprooch" und will die sprachlichen Wurzeln bewahren und weiter tragen. Es ist angerichtet, heißt es nach getaner Arbeit bei den "Kochlöffeln". "Zuerst wird festgelegt, was auf den Tisch kommt, dann eingekauft und mit der Zubereitung losgelegt", erzählt Gerd Staudt, Mitglied der Kochgruppe. Mit unterhaltsamen Gesellschaftsspielen beschäftigen sich die Gruppen "Schachmatt" und "1, 2, 3, Herz, Bube, Dame". Die "Lesepaten" besuchen Schulen und unterstützen Kinder mit Leseschwächen, eine andere Gruppe hilft Senioren, sich im Internet zurechtzufinden.

Die Ausstellung im Freisener Rathaus ist bis 7. August geöffnet, alle Exponate sind auch käuflich zu erwerben. Ein Teil des Erlöses kommt dem Kinderhospiz Saar zugute.

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