„Alles erlaubt, was nicht gesehen wird“

St Wendel · Maren Hinz aus St. Wendel hat es in den C-Kader der Nationalmannschaft geschafft. Die 16 Jahre alte Wasserball-Spielerin aus St. Wendel rechnet sich Chancen für die Teilnahme an der Welt- und der Europameisterschaft 2014 aus.

 Die 16 Jahre alte Wasserball-Spielerin Maren Hinz aus St. Wendel steht im C-Kader der Nationalmannschaft. Foto: Thomas Wieck

Die 16 Jahre alte Wasserball-Spielerin Maren Hinz aus St. Wendel steht im C-Kader der Nationalmannschaft. Foto: Thomas Wieck

Foto: Thomas Wieck

Maren Hinz sieht mit ihren 1,85 Metern und gefühlt mindestens ebenso breiten Schultern auf den ersten Blick Respekt einflößend aus. Doch der Eindruck bei der Nachwuchs-Wasserballerin aus St. Wendel ändert sich schnell. Mit jedem Lächeln, jedem Wort wirkt sie freundlicher, mädchenhafter, beinahe schüchtern. "Draußen bin ich eher der ruhigere Typ", sagt die für den SV Friedrichsthal spielende Hinz und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen: "Aber im Wasser bin ich ganz anders."

Muss sie auch, denn ihr Sport ist hart. "Man kriegt da schon mal was ab", erklärt die Sportlerin, die in die Jugend-Nationalmannschaft berufen wurde. "Da muss man sich durchsetzen können", meint Hinz. Und das tat sie auch bei der Nachwuchs-Sichtung des Deutschen Schwimm-Verbands im vergangenen Oktober. Mit Größe, Kraft, Ausdauer und ihren schwimmerischen Fähigkeiten ebenso wie mit dem notwendigen Ballgefühl - und, weil der SV Friedrichsthal vor vier Jahren sein Wasserball-Team wieder zurück ins Leben rief. Es ist neben der SGW Neunkirchen-Homburg das einzige im Saarland.

Vor drei Jahren stieß Hinz dazu. Und nach ihrer C-Kader-Nominierung kann sie mit breiter Brust und einem ebenso breiten Lächeln auftreten. Sie erzählt: "Ich hab mir da schon gute Chancen ausgerechnet." Chancen, um vielleicht bei der Weltmeisterschaft in Madrid im August 2014 oder der Europameisterschaft in Rom im September 2014 dabei zu sein. "Das wäre auf jeden Fall der Wahnsinn", sagt die Schülerin des Gymnasiums Wendalinum in St. Wendel.

Doch noch ist das Zukunftsmusik. Trotzdem arbeitet sie schon sehr hart dafür. Neben den üblichen Trainingseinheiten kommt Hinz von Lehrgängen mit Hausaufgaben heim: Kraftübungen. Nach der Schule steht ihr Sport für sie ganz oben. Neben einem Startrecht für die U 19 des Bundesligisten SV Heidelberg und einem weiteren für Zweitligist WV Darmstadt spielt die Schülerin in Friedrichsthal - bei den Männern. "Das ist ein Riesenunterschied", sagt sie, "die Männer gehen nicht so hart ran, da ist es bei den Frauen wesentlich schlimmer". Kneifen. Zwicken. Halten. Treten. "Es ist alles erlaubt, was nicht gesehen wird", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Und in solchen Situationen kann dann auch ein Respekt einflößender Anblick helfen.

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