Sessionsauftakt „Alleh Hopp“, „Gudd druff“ und „Helau“
Wadern · In der Waderner Stadthalle haben am Samstag mehr als 1000 Karnevalisten die neue Session eröffnet.
Die herbstliche Tristesse im Hochwald vermochte es nicht, der versammelten saarländischen Narrenschaft den Start in ihre Session, die bunteste der fünf Jahreszeiten, zu vermiesen. Mit geringfügiger Verspätung zählte Hans-Werner Strauß als Präsident des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) um kurz nach 11.11 Uhr den närrischen Countdown auf der Bühne der Herbert-Klein-Halle in Wadern.
Mit deutlich mehr als 1000 Karnevalisten war die Mehrzahl der offiziell 174 VSK-Mitgliedsvereine in der Halle vertreten. Unter ihnen auch die Nordlichter Matthias Hesse und Martina Graf, inzwischen aus beruflichen Gründen im Saarland ansässig und dort vom Karnevalsvirus befallen. Und das gleich richtig, regieren sie doch bereits seit dem vergangenen Jahr als Prinz Matthias I. und Prinzessein Martina die I. als Tollitäten bei den Warndtkatern in der Großrossler Gemeinde Dorf im Warndt und sind sogar das offizielle Prinzenpaar des VSK-Regionalverbandes Völklingen-Warndt. Nach der Sessionseröffnung hatten sie für den Nachmittag ihre Hochzeit auf dem Linslerhof in Überherrn angesetzt (wir berichteten). Strauß lud beide ein, um mit seinem gesamten VSK-Präsidium, lokalen Politikern um Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler und Vertretern des gastgebenden Karnevalsvereins Wadern Teil des imposanten Bühnenbildes zur Sessionseröffnung zu sein.
Dabei durfte selbstverständlich auch VSK-Ehrenpräsident und Ehrenmitglied des Bundesverbandes BDK, Horst Wagner, sowie das noch immer amtierende Prinzenpaar des Jahres nicht fehlen. Tollität Christian-Silvester I. und ihre Lieblichkeit Karen Elisabeth I. von den Rot-Weißen Funken in Saarwellingen, die in ihrer Reimrede noch einmal mit viel Fachwissen über die saarländische Fastnacht glänzten. So brachten sie jeden im Lyonerland geläufigen Karnevalsruf in ihrer Rede unter. Angefangen bei „Alleh Hopp“, über „Gudd druff“, „Da – je“, „Doll Doll“, „Helau“ und viele mehr. Keine Frage: Bei ihren ausgiebigen Besuchen über die vergangene Session im ganzen Land, haben sie mit Interesse viel vom Brauchtum der saarländischen Faasenacht aufgesogen.
Übrigens muss auch die närrische Versammlung im Saal ein begeisterndes Bild abgegeben haben. Präsident Strauß hat es als oberster Karnevalist des Landes jedenfalls so beschrieben: „So viele tolle Verkleidungen, so viele tolle Prinzenpaare – einzigartig.“ Der Sessionsstart war übrigens in Wadern zu Gast, weil die heimische Karnevalsgesellschaft eine besondere Session startet, in welcher sie das närrischste aller Jubiläen feiert: Der Verein wurde 1897 gegründet, besteht somit demnächst seit 121 Jahren, oder nach dem närrisch Zählsystem: elf Mal elf Jahre.
Dann war es an der Partyband „Die Konsorten“ die junge Session mit einem passenden Ständchen musikalisch zu begrüßen. Schunkler, wie vom VSK-Präsidenten erbeten, waren dabei wohl aus der Mode gekommen. „Lieber ein Hüpflied“, so Sänger Patric Schmelzer, übrigens auch Anführer des VSK-Musikausschusses. „Hip-Hip-Hurra, es is Faasend an der Saar“, heißt der eingängige, rockige Titel, den ein Großteil der versammelten Karnevalistenschar selbstverständlich längst mitsingen konnte.