Alle Zeichen deuten jetzt auf Jamaika

Eine knifflige Aufgabe haben die Wähler mit ihrem Votum am 7. Juni den St. Ingberter Kommunalpolitikern gestellt. Erstmals werden dem Stadtrat, der sich in gut einer Woche in neuer Zusammensetzung konstituiert, gleich sieben Fraktionen angehören. Keine von ihnen hat eine eigene Mehrheit

Eine knifflige Aufgabe haben die Wähler mit ihrem Votum am 7. Juni den St. Ingberter Kommunalpolitikern gestellt. Erstmals werden dem Stadtrat, der sich in gut einer Woche in neuer Zusammensetzung konstituiert, gleich sieben Fraktionen angehören. Keine von ihnen hat eine eigene Mehrheit. Stattdessen sind nach der Sitzverteilung mindestens ein halbes Dutzend Möglichkeiten denkbar, wer künftig mit wem zusammenarbeiten könnte, um mehrheitsfähig zu sein. Die meisten Kombinationen - etwa eine Koalition aller Fraktionen ohne die CDU oder ein Bündnis von CDU, Linken und FWG - sind wegen unüberwindbarer Unverträglichkeiten eher theoretischer Natur. Daher kamen auch bei der CDU, die als größte Fraktion die ersten Verhandlungsangebote machte, nur zwei Möglichkeiten der Zusammenarbeit ernsthaft in Betracht. Und von diesen ist eine, nämlich eine große Koalition der CDU mit der SPD, auch schon vom Tisch. Denn alle Signale, die trotz der einander zugesicherten Verschwiegenheit der Verhandlungspartner inzwischen nach außen dringen, deuten auf ein Bündnis von CDU, Grünen und FDP im St. Ingberter Stadtrat hin, wo das zur hauchdünnen Mehrheit von einem Sitz reichen würde. Schwarze, Gelbe und Grüne - nach der politischen Farbenlehre und analog zu den Flaggenfarben des karibischen Inselstaates also eine lupenreine Jamaika-Koalition - sollen mittlerweile schon so weit sein, dass man über die Verteilung von Beigeordneten-Posten spricht. So offen wie die dort gehandelten Namen ist derzeit aber noch die Frage, wie es die Jamaikaner so rasch geschafft haben, all die politischen und persönlichen Differenzen zu überwinden, die vor wenigen Wochen im Wahlkampf noch deutlich betont wurden.

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