Rund um einen mit Lichtern dekorierten Weihnachtsbaum sind Menschen der örtlichen Vereine für zwei Tage in ein Hüttendörfchen eingezogen. In Marpingen wird am ersten Advent zum 27. Mal der Nikolausmarkt gemütlich und besinnlich gefeiert. Am Sonntagnachmittag steht ein Mann im Vordergrund des Geschehens, auf dessen Besuch die zahlreich versammelte Kinderschar gewartet hat. "Ich bin der Sankt Nikolaus", stellt er sich freundlich vor. Mit dem Weihnachtsmann habe er nichts zu tun, denn er habe einen Stab und sei ein Kirchenmann. Das Aufsagen eines Gedichtes klappt bei den Kindern weniger, doch beim Lied "Niklaus ist ein guter Mann" stimmen viele mit ein. Fast 200 Weckmänner verteilt St. Nikolaus an den Nachwuchs, den Rest nimmt der heilige Mann mit ins Seniorenhaus und beschert dort die ältere Generation. Musikalisch werden die Marktbesucher von der Mini Big Band der Musikschule im Landkreis unterhalten. "Wir glauben an den Weihnachtsmann, Geld nehmen wir trotzdem an", bitten die Jungmusikanten sympathisch um eine freiwillige Spende für ihr Platzkonzert. Sehen lassen kann sich das vielfältige Angebot der Marpinger Vereine, deren Mitglieder in ihren Büdchen einiges für den Marktbesucher zu bieten haben. Birgit Ohlmann, von der katholischen Frauengemeinschaft, bereitet für die Kundschaft das Stammessen, Heiße Waffeln, mal mit oder ohne Kirschen zu. Die Jugendfeuerwehr hat auf Vorrat Blitzsandtorte gebacken, selbst gefertigte Puppen und Wollmützen gibt es am Stand der DJK St. Michael. Zielsicher wenden die Mitglieder vom Schützenverein Edelweiß die brutzelnden Frikadellen in der Pfanne. Ebenfalls im Einsatz ist der Tennisclub, der Spielmannszug und die Ortsverbände der CDU und SPD. Neben dem wärmenden und obligatorischen Renner in der Weihnachtszeit, dem Glühwein, locken zudem saisonale Dekoarbeiten zum Kauf als Geschenkartikel. Mit dem Besucherzuspruch ist Frank Weirich, der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, zufrieden. "Bis in den späten Samstagabend hinein, waren noch Leute auf dem Marktplatz, sonntags beim Besuch vom Nikolaus ist immer viel los", freut sich Weirich.