Aktion 3. Welt Saar kritisiert Appell "Brot statt Böller"

Saarbrücken. Die Aktion 3.Welt Saar fordert Hilfsorganisationen auf, den Appell "Brot statt Böller" einzustellen. "Der Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau und appelliert lediglich an das schlechte Gewissen", so Hans Wolf vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar

Saarbrücken. Die Aktion 3.Welt Saar fordert Hilfsorganisationen auf, den Appell "Brot statt Böller" einzustellen. "Der Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau und appelliert lediglich an das schlechte Gewissen", so Hans Wolf vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar. Auffallend sei, dass die Kritik des Appells am Silvesterfeuerwerk ansetze, Feuerwerke wie beispielsweise nach Klassik-Open-Air-Konzerten oder in Saarbrücken am Vorabend des Jahrestages der französischen Revolution aber außer Acht lasse. Der unterstellte Zusammenhang zwischen dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt sei beliebig gewählt und existiere nicht.Genauso gut könne man dazu aufrufen, keine Weihnachtsbäume, Bücher oder Jogginganzüge zu kaufen und Fußballspiele ausfallen zu lassen. Nach der Logik der "Brot statt Böller"-Befürworter wäre auch das Trinken von Wein "ein sehr kurzer Spaß, der niemandes Leben lebenswerter macht - auch das eigene nicht", wie es im "Brot statt Böller"-Appell heiße. "Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer Leidensmiene und dem moralischen Zeigefinger einher geht", so Wolf von der Aktion 3. Welt Saar. Zum Wesen des Menschen gehöre in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung - für manche eben auch die Freude am Feuerwerk. Dies solle respektiert werden. Dass Menschen hungern, obwohl es genügend Nahrungsmittel gibt, liege an der Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter. Hunger sei kein Schicksal, sondern sei vom Menschen gemacht, so Wolf. red

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