Tierseuche Afrikanische Schweinepest rückt näher

Saarbrücken · Was lange befürchtet wurde, ist wahr geworden: Die Afrikanische Schweinepest rückt gefährlich nahe an das Saarland heran.

 Ein Schwein schaut auf einem Bauernhof durch die Gitterstäbe des Geheges. Befürchtet wird, dass sich die Schweinepest von Wildtieren auf Hausschweine überträgt.

Ein Schwein schaut auf einem Bauernhof durch die Gitterstäbe des Geheges. Befürchtet wird, dass sich die Schweinepest von Wildtieren auf Hausschweine überträgt.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Jetzt droht aktuell das seit langem befürchtete Vordringen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ins Saarland. Landesjägermeister Josef Schneider berichtet, dass die Behörden bei tot aufgefundenen Wildschweinen in Belgien, etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, ASP festgestellt haben. Bisher gebe es noch keinen Fall in Deutschland.

Das Bundesagrarministerium steht nach eigener Aussage in ständigem Austausch mit den belgischen Behörden. Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) versichert, dass die Tierseuche für den Menschen zwar keine unmittelbare Gefahr darstelle, aber sie könnte für viele Schweinezüchter und -mäster das wirtschaftliche Aus bedeuten. „Für mich ist es keine Frage, ob die ASP auch unser Bundesland erreichen wird. Offen ist für mich nur das Wann“, so Jost. Auch Rheinland-Pfalz schätzt die Gefahr hoch ein. „Wir nehmen den Ausbruch in Belgien sehr ernst und rufen alle zur erhöhten Wachsamkeit auf“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Freitag.

Nach Angaben des  Bundesagrarministeriums liegen die rechtlichen Instrumente vor, um die ASP im Dreiländereck Belgien, Frankreich, Luxemburg zu bekämpfen. Bereits im Juni sei ein Gesetz auf den Weg gebracht worden, mit dem die bestehenden Maßnahmen ergänzt werden und ein Ausbruch der ASP bei Wildschweinen noch effektiver bekämpft werden könne.

Saar-Umweltminister Jost verweist auf die Verbreitungsgefahr über die Transitrouten durch das Saarland. Vor diesem Hintergrund seien auch an den Autobahnraststätten an der Saar Hinweisschilder aufgehängt worden, auf denen insbesondere Lkw-Fahrer aus dem Osten Europas und insbesondere aus Belgien in sechs Sprachen darauf hingewiesen werden, dass sie Speisereste ausschließlich in verschließbaren Mülltonnen entsorgen dürfen.

 Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD).

Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD).

Foto: dpa/Oliver Dietze

Landesjägermeister Schneider erklärt, dass die Jäger des Saarlandes dem Aufruf von Jost, zum Schutz vor ASP noch stärker als bisher in die Wildschweinbestände einzugreifen, erfolgreich nachgekommen seien. „Im letzten Jagdjahr haben wir mit über 9000 Sauen eine Rekordstrecke erreicht, mit der die Bestandsdichte spürbar reduziert werden konnte.“ Die Vereinigung der Jäger hoffe nun, dass die ASP es nicht über die Mosel schafft.

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