Ärzte überzeugt: Kinder brauchen bei Sprachstörung schnell Hilfe
Saarbrücken. Damit Kinder die Sprache richtig lernen, sollten Kinderärzte, Logopäden und Spracherzieher eng zusammenarbeiteten. Das sagte Kinderarzt Dr. Roland Klein während einer Fortbildung im Klinikum Saarbrücken. Mehr als 200 Frauen und Männer aus diesen Berufsgruppen waren der Einladung von Paednet Saar, einer Vereinigung von Kinderärzten, gefolgt
Saarbrücken. Damit Kinder die Sprache richtig lernen, sollten Kinderärzte, Logopäden und Spracherzieher eng zusammenarbeiteten. Das sagte Kinderarzt Dr. Roland Klein während einer Fortbildung im Klinikum Saarbrücken. Mehr als 200 Frauen und Männer aus diesen Berufsgruppen waren der Einladung von Paednet Saar, einer Vereinigung von Kinderärzten, gefolgt.Bereits gegen Ende des zweiten Lebensjahres könne der Arzt eine beginnende Sprachentwicklungsstörung erkennen, etwa wenn das Kind erst wenige sinnbezogene Wörter spricht, sagte Prof. Dr. Waldemar von Suchodoletz, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auch ohne gezielte Maßnahmen könne ein Drittel der Kinder, die spät anfangen zu sprechen, den Rückstand innerhalb eines Jahres aufholen. Ein weiteres Drittel zeige nach einem Jahr noch leichte und ein Drittel deutlich schlechtere Sprachleistungen. Auch noch im Einschulungsalter hätten manche Kinder Schwächen. Dazu kommen Sprachverständnisstörungen. Therapeutische Hilfen sollten deshalb insbesondere diesen Kindern angeboten werden. Wenn es nur um das Sprechen gehe, reiche oft eine Beratung der Eltern, so der Kinderpsychiater.
Häufig sind auch Hörstörungen der Grund für die Sprachentwicklungsstörungen. Dank des gesetzlich vorgeschriebenen Hörscreenings in den ersten Lebenstagen können bei Neugeborenen früh mit Therapien begonnen werden, so Karl Brill, der Saarbrücker Facharzt für Sprach-, Stimm-, und kindliche Hörstörungen. Immerhin kommen auf 1000 Neugeborene zwei Babys mit Hörstörungen. Wenn ein Baby von Geburt an gar nichts höre und auch nicht rechtzeitig behandelt werde, führe dies zur Taubstummheit. Hörstörungen können behandelt werden, wenn die Diagnose vor dem sechsten Lebensmonat gestellt und eine Therapie unmittelbar begonnen wird, erklärte Brill. red