Ältere Arbeitslose gezielt fördern

St. Wendel. Das Saarland werde sich auch zukünftig verstärkt darum bemühen, Langzeitarbeitslose wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln

St. Wendel. Das Saarland werde sich auch zukünftig verstärkt darum bemühen, Langzeitarbeitslose wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln. "Menschen über 50 dürfen dem Arbeitsmarkt nicht verloren gehen", sagte die saarländische Ministerin für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bei der Auftaktveranstaltung des bundesweiten Projektes "ProArbeit 50plus" im Unternehmer- und Technologiezentrum (UTZ). Das treffe auch für die Jugendlichen im Übergang von der Schule in den Beruf zu. Ein weiteres Ziel der Landesregierung sei es, die Erwerbsquote für Frauen zu steigern. In diesem Bereich liege das Saarland in Deutschland derzeit noch unter dem Durchschnitt. Das Projekt "ProArbeit 50plus" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bezeichnete die Ministerin als eine Herausforderung. Sie sehe nach derzeitigem Stand der Verhandlungen auch für andere Landkreise im Saarland Chancen, sich daran beteiligen zu können.Beschäftigungspaket"ProArbeit 50plus" hat das Ziel, Menschen, die lange ohne Arbeit und zwischen 50 und 65 Jahre alt sind, wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern. Der Kreis St. Wendel ist derweil der einzige im Saarland, der sich in Kooperation in einem so genannten Beschäftigungspaket mit den Landkreisen Offenbach, Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und dem Rheingau-Taunus-Kreis daran beteiligen kann. Der Erfahrungsaustausch wird besonders mit dem Kreis Offenbach gepflegt. Das Projekt ist Anfang 2010 angelaufen und hat auch im Kreis St. Wendel bereits erste Erfolge zu verzeichnen.Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald nahm die Gelegenheit wahr, bei dieser saarländischen Auftaktveranstaltung über die Arbeit der kommunalen Arbeitsförderung zu berichten, die es beim Landkreis seit dem Jahre 2005 gibt. Bei dem mit Option bezeichneten Programm ("Es ist eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft") hat der Bund die Verantwortung für die Betreuung Langzeitarbeitsloser der Kreisverwaltung übertragen. In der Bundesrepublik wurden dafür 69 Modellkreise ausgewählt. Das Projekt läuft für St. Wendel Ende 2010 aus, hat aber gute Aussichten, verlängert zu werden.Die kommunale Arbeitsförderung kann nach den Worten des Landrats bis jetzt eine effektive Arbeit vorweisen. Leistungen aus einer Hand durch das Vernetzen mit anderen kommunalen Leistungen seien ein bedeutender Vorteil für die Betroffenen. Von 220 arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren im Jahre 2006 seien heute nur noch 28 übrig. Die Jugendarbeitslosigkeit sei unter der Ein-Prozent-Marke gesunken. Damit liege St. Wendel unter 412 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland auf Rang 19. Seit 2005 habe die Arbeitsförderung Kontakt zu über 14 000 Personen gehabt. 30 000 Beratungsgespräche seien geführt und 3980 Menschen in eine Beschäftigung integriert oder ihnen zur Selbstständigkeit verholfen worden. Die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, sei um 500 zurückgegangen. Die Ausgaben dafür hätten in fünf Jahren 150 Millionen Euro betragen. Das neue Projekt "Perspektive 50plus" bezeichnete Udo Recktenwald als "unser neues Kind".Projekt läuft seit 2005Lutz Naudet vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales referierte über das seit 2005 laufende Projekt "ProArbeit 50plus", bei dem bis jetzt 22 562 langzeitarbeitslose Menschen eine Beschäftigung gefunden hätten. Derzeit seien in der Bundesrepublik Deutschland 9,3 Prozent aller Arbeitslosen zwischen 50 und 65 Jahre alt.

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