Achtung, Weihnachtsbaum im Anflug

Remmesweiler · Der Knut-Tag ist der letzte Tag der Weihnachtszeit und wird in Schweden, Norwegen und Finnland am heutigen Montag gefeiert. In Remmesweiler sind bereits am Samstag beim Knut-Fest des Sportvereins die Weihnachtsbäume durch die Luft geflogen und danach in Flammen aufgegangen.

 Mit der Technik eines Speerwerfers zieht Matthias Krämer ab. Foto: Faber

Mit der Technik eines Speerwerfers zieht Matthias Krämer ab. Foto: Faber

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Am Sportplatz fliegt und brennt der Tannenbaum. Das normale Abfackeln der Christbäume in Remmesweiler war gestern, der Sportverein (SV) feiert sein zweites Knut-Fest. Mitverantwortlich für das Spektakel sind die F-Jugendkicker. Sie haben im Dorf die in den Wohnstuben ausgedienten Weihnachtsbäume gegen eine Gebühr von einem Euro eingesammelt und am Sportplatz zwischengelagert. "So integrieren wir die Kinder in eine sinnvolle Sache", sagt SV-Vereinschef Martin Krämer. Etwa 70 ehemalige Dekorationsteile haben die Kinder auf einen Scheiterhaufen geworfen, dazu hat ein Unbekannter wild seine Thuja-Hecke entsorgt. Aus dem Sammelsurium werden drei Exemplare als Sportgerät für den Wettbewerb im Weihnachtsbaum-Weitwurf aussortiert; ein Mini-Baum für die Kinder, einen Frauen-Baum und den Baum für die Männer. In den Kategorien bis zehn Jahre, Ü-10, Frauen und Männer treten 45 Remmesweiler Sportler bei der inoffiziellen Vereinsmeisterschaft gegeneinander an. "Es ist doch eine tolle Sache, dass die Leute aus dem Dorf sich zu einer spaßigen Angelegenheit treffen", freut sich der Vorsitzende Krämer. Er moderiert den Wettkampf und führt kurz und knapp ins Regelwerk ein. Als Abwurflinie dient die Eckfahne, die Wurftechnik ist frei wählbar, jeder Teilnehmer hat nur einen Versuch. "Da muss von der Konzentration über die Ausführung alles passen", weiß Nadelgehölzwerfer Martin Federkeil. Nach den gesammelten Erfahrungen aus dem Vorjahr empfiehlt er die Speerwurftechnik. Der Wurfsektor wird noch mit einer Lampe ausgeleuchtet und schon fliegen die abgeschmückten Weihnachtsbäume.

Beim Wurf des achtjährigen Hannes Fischer berührt das fliegend Sportgerät nach 5,88 Meter wieder den Asphalt. Platz eins in der Kinderkonkurrenz. "Beim Einsammeln der Bäume habe ich ein bisschen geübt", gibt er zu. Veit Zimmermann (14) holt sich mit 5,10 Meter im Ü10-Wettbewerb den Titel vor Tim Sicks (14, 4,19 Meter). "Es geht um den Spaß, nur das zählt", meint Tim Sicks. Beide sind Autoren beim Remmesweiler Blätche und widmen dem Knut-Fest in der kommenden Ausgabe eine große Story. Mit erzielten 4,74 Meter ist Sandra Krämer bei den Frauen wie im Vorjahr die Beste. "Ich wurde von der Theke aus dem Sportheim weggeholt und habe einfach drauf losgeworfen", jubelt der weibliche Champion. Josef Schöneberger wuchtet das sperrige, pieksende Sportgerät 5,80 Meter weit und triumphiert damit bei den Männern. Nach dem Wettbewerb wird Kritik laut. Die Mädchen fordern beim Vorsitzenden Krämer für das nächste Jahr eine eigene Wertungsklasse. "Stattgegeben", entscheidet er im Alleingang.

Kurz werden die inoffiziellen Vereinsmeister im Weihnachtsbaum-Weitwurf noch gekürt und schon brennen die Tannenbäume auf dem Scheiterhaufen. Der Erlös aus dem Knut-Fest kommt der Jugendarbeit des Vereins zugute.

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