Achtstimmig der Liebe gehuldigt

Köllerbach. Warum Liebeslieder? Weil sie es verdient haben! 40 Besucher des Konzertes "Musik der Liebe - Musik zum Abend" erlebten am Freitag in der Köllerbacher Martinskirche eine Stunde perfekter Harmonie

Köllerbach. Warum Liebeslieder? Weil sie es verdient haben! 40 Besucher des Konzertes "Musik der Liebe - Musik zum Abend" erlebten am Freitag in der Köllerbacher Martinskirche eine Stunde perfekter Harmonie. Das 2008 von seinem Leiter Andreas Ganster gegründete Vokaloktett Cantamus - vier Frauen, vier Männer - perfektioniert vielstimmigen Wohlklang für gemischten Chor aus fünf Jahrhunderten. Im Mittelpunkt steht das Thema Liebe. Komponisten der Renaissance wie Gottfried August Homilius, Thomas Morley, Orlando di Lasso oder Giulio Caccini haben ihr extrem verschlungene Madrigale gewidmet, die Chöre vor besondere Herausforderungen stellen. Kristallklar, formschön, tonsicher, gefühlvoll, ausdrucksstark: Cantamus meistert die so schwer zu singenden, aber schön anzuhörenden Tonsätze. Die besondere Atmosphäre der Martinskirche besorgt dem Wohlklang den letzten Schliff. Passend zum zeitgeschichtlichen Hintergrund der Lieder liest der Hausherr Professor Pfarrer Joachim Conrad die anrührend-lehrreiche Historie von Liebesfreud und -tragik des englischen Königs Heinrich VIII. aus dem Hause Tudor und dessen sechster Gemahlin Anne Boleyn - die ebenso schöne wie kluge und stolze Frau fand wegen angeblichen Ehebruchs und Hochverrat an der Krone auf dem Schafott ihr unrühmliches Ende. Epochenwechsel: Mühelos springt das Neunkircher Oktett in die Romantik, jener musikalischen Epoche, in der sich Tondichter wie Friedrich Silcher, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms oder Armin Knab mit fesselnden, reizvollen Einfällen einer Musik widmeten, die mit sehr harmonischen Klängen das Gemüt der Zuhörer bewegt. Besonders schön der Kontrast: Während die Tenor- und Sopranstimmen in himmlische Sphären entschweben, erden Bässe und die beiden Altstimmen schön das Thema Liebe. In einer weiteren Kurzlesung folgt nochmals eine traurige Variante des Themas Liebe in Form der unerfüllten Beziehung von Goethes "Werter". Danach entlässt das Vokaloktett Cantamus sein begeistertes Publikum unter viel Applaus in den Abend, mit friedvoll klingenden Liedern zur Nacht von Josef Rheinberger, Max Reger und Robert Schumann.

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