Acht Euro Zuzahlung bei einer Rente von knapp 70 Euro

Dudweiler. Mit einem Problem, das ihre Krankenversicherung betrifft, hat sich jetzt eine Seniorin aus Dudweiler an die SZ gewandt. Genau 69,14 Euro kriegt die 71-Jährige jeden Monat von der Rentenversicherung. Nach Abzug ihrer Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung verbleiben ihr 62,33 Euro Altersrente

Dudweiler. Mit einem Problem, das ihre Krankenversicherung betrifft, hat sich jetzt eine Seniorin aus Dudweiler an die SZ gewandt. Genau 69,14 Euro kriegt die 71-Jährige jeden Monat von der Rentenversicherung. Nach Abzug ihrer Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung verbleiben ihr 62,33 Euro Altersrente. Nun erhielt sie von der DAK ("Unternehmen Leben"), bei der sie krankenversichert ist, ein Schreiben. Anfang Februar wurde ihr mitgeteilt, dass sie jetzt noch einen Zusatzbeitrag von acht Euro monatlich zu leisten hat. Das findet die Frau nicht gerecht. Glücklicherweise ist sie verheiratet und kann von der Rente ihres Mannes zehren, doch auch er ist nicht einverstanden damit, dass die Krankenkasse alle Versicherten gleich behandelt: "Wenn jemand 10 000 Euro im Monat hat", meint er "kriegt er acht Euro abgezogen. Den gleichen Betrag zahlt jemand, der wie meine Frau nur knapp 70 Euro Rente hat, und das ist nicht in Ordnung." Das Ehepaar hat dennoch nicht vor, zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln, die (noch) keine Zusatzbeträge erhebt. Man sei, erklären beide, doch eigentlich ganz zufrieden. Nachfrage bei der DAK, ob hier alles seine Richtigkeit hat. Claus Uebel, der Pressesprecher für Rheinland-Pfalz und Saarland, erklärt, dass an der neuen Regelung nicht zu rütteln sei. Es gebe hier keine Möglichkeit der Zuzahlungsbefreiung. Anders sei dies beispielsweise bei Hartz IV-Empfängern oder Schwangeren im Mutterschutz. Und: "Auch wir prangern die soziale Ungerechtigkeit an." Claus Uebel verweist auf den Gesetzgeber, denn: Es sei vorgeschrieben, dass bis zu fünf Prozent der Ausgaben von gesetzlichen Krankenkassen über Zusatzbeiträge zu finanzieren seien. Und der Finanzbedarf durch den Gesundheitsfonds sei nur zu 95 Prozent gedeckt. Deshalb müsse man leider die Versicherten - insgesamt 6,3 Millionen - zur Kasse bitten. Claus Uebel: "Wir möchten das eigentlich nicht. Es ist aber von der Politik so gewollt." Für die DAK ist klar, wie ihrer Homepage zu entnehmen ist, "dass es im Laufe des Jahres 2010 bei einer sehr großen Zahl von Krankenkassen Zusatzbeiträge geben wird". Derweil hat Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler Kostensenkungen im Gesundheitswesen zur Chefsache erklärt. Doch wieviel Geld wo eingespart werden kann, darüber gibt es in der Koalition unterschiedliche Meinungen. Mal sehen, was die Gemeinschaft der Versicherten noch alles erwartet.

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