Abwrackprämie war ein echter Renner

Köllertal. Die so genannte Abwrack-, Umwelt- oder Verschrottungsprämie in Höhe von 2500 Euro beim Kauf eines neuen Autos mit mindestens Euronorm 4 bei gleichzeitiger Verschrottung eines mindestens neun Jahre alten PKWs war für die Köllertaler Autohäuser ein wahrer Segen

Köllertal. Die so genannte Abwrack-, Umwelt- oder Verschrottungsprämie in Höhe von 2500 Euro beim Kauf eines neuen Autos mit mindestens Euronorm 4 bei gleichzeitiger Verschrottung eines mindestens neun Jahre alten PKWs war für die Köllertaler Autohäuser ein wahrer Segen. Das Wort "Segen" stammt vom Geschäftsführer der Püttlinger Ford-Vertretung Autohaus Müller GmbH, Michael Müller. Andreas Lambeng vom Heusweiler Toyota-Partner Lambeng GmbH und Markus Gribitsch von der Riegelsberger Citroën-Vertragswerkstatt Autohaus M. Gribitsch äußern sich ähnlich positiv über den vom 14. Januar bis 2. September fließenden Staatszuschuss bei einem Autokauf.

Kfz-Meister und -Betriebswirt Müller hatte anfänglich nicht mit einer so großen Resonanz auf die Prämie gerechnet. Er erinnert sich: "An den ersten Tagen standen die Kunden bei uns Schlange, und ich musste Überstunden einlegen, um alle Kaufwünsche zu erfüllen." Der Püttlinger Händler hatte auch noch das Glück, dass Ford kurz vorher die neuen Modelle des "Fiesta" und des "K" präsentiert hatte. Beide avancierten zu echten Rennern. Müller hatte, genau wie seine Kollegen Lambeng und Gribitsch, den Kunden den Papierkram rund um die Abwrackprämie abgenommen und die Altfahrzeuge zum Verschrotten zurückgenommen.

Toyota-Lambeng ist zudem bei allen Kunden noch mit dem Zuschussbetrag von 2500 Euro in Vorlage getreten. "Das kam besonders gut an. Unser Umsatz hat sich um 50 Prozent gesteigert", berichtet Kfz-Meister Andreas Lambeng. In seinem Haus avancierten die kleineren, Sprit sparenden Modelle "Yaris", "Aygo" und "iQ" zu den am meisten verkauften Autos.

Das Autohaus M. Gribitsch hat, so Kfz-Meister Markus Gribitsch, zwischen Januar und August dieses Jahres 50 Prozent mehr Autos verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Verkaufsschlager waren der "C3" und der "Berlingo".

Und was wurde alles verschrottet? Der Citroën-Händler hat Fahrzeuge aller Marken und aller Größenordnungen vom "Corsa" bis zur "S-Klasse" zurückgenommen. "Die meisten waren tatsächlich schrottreif, einige aber durchaus noch fahrtüchtig und ansehnlich", so Gribitsch. Lambeng zu den Autos für die Presse: "Einige wenige befanden sich noch in solch gutem Zustand, dass mir fast das Herz blutete." Auch Müller bestätigt, dass nur wenige Rücknahmen noch einen größeren Wert hatten.

Gab es auch Nachteile durch die Prämie und wie geht es jetzt, nach der "Prämien-Zeit" weiter?, so die abschließenden Fragen an die Autohändler. "Wir waren zwar nicht gerade mit enormen Verkaufszahlen verwöhnt, sind aber auch nicht in ein tiefes Loch gefallen. Nach dem 2. September ist die Nachfrage nach neuen Autos bei uns stabil geblieben. Wir müssen abwarten, wie der Markt weiter reagiert", sagt Michael Müller.

Auch Gribitsch und Lambeng wollen zunächst noch abwarten, wie sich die Kunden nach den Zeiten der Abwrackprämie verhalten werden. "Durch den Zuschuss ist das Angebot von preisgünstigen Gebrauchtfahrzeugen zwischen 500 und 2500 Euro stark zurückgegangen", merkt Gribitsch noch kritisch an. Lambeng hat festgestellt, dass sich Gebrauchte ab 8000 Euro in der Zeit der Prämie nur schwer verkaufen ließen.

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