Abschied von alten Häusern

Neunkirchen. In drei Stadtbereichen Neunkirchens ist bereits ein Konzept augenscheinlich, das die Stadtplaner "selektiven Rückbau" nennen. Gemeint ist damit der Abriss nicht mehr erhaltenswerter Häuser

 Diese Häuserzeile in der oberen Bahnhofstraße hat nur noch eine Gnadenfrist. Der Abriss ist beschlossene Sache. Foto: Willi Hiegel

Diese Häuserzeile in der oberen Bahnhofstraße hat nur noch eine Gnadenfrist. Der Abriss ist beschlossene Sache. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. In drei Stadtbereichen Neunkirchens ist bereits ein Konzept augenscheinlich, das die Stadtplaner "selektiven Rückbau" nennen. Gemeint ist damit der Abriss nicht mehr erhaltenswerter Häuser. Betroffen sind der Kern von Wellesweiler um die Stengelkirche herum, Wiebelskirchen und die Innenstadtbereich mit der oberen Bahnhofstraße und der Wellesweilerstraße, Ecke Brückenstraße.Hinter dem "selektiven Rückbau" soll kein reines Abrissprogramm stecken, sondern eine Weiterentwicklung von Stadtteilen, wie der Leiter des Bauamtes, Jürgen Detemple, versichert. Es wütet daher nicht die Abrissbirne an alter Bausubstanz, vielmehr werden die Bauten schonend und umweltfreundlich in ihre Bestandteile zerlegt. "Rund zwei Millionen Euro wird das Projekt kosten", stellt Oberbürgermeister Friedrich Decker fest. Und Jürgen Detemple ergänzt: "Allein für dieses Jahr erhält die Stadt Neunkirchen aus dem Bund-Länderprogramm "Stadtumbau West" 850000 Euro. Dem "selektiven Rückbau" sind in Neunkirchen das Haus Hebenthal in der Wellesweiler Straße, Ecke Brückenstraße und bislang ein Haus in der oberen Bahnhofstraße zum Opfer gefallen. In beiden Fällen müssen Nachbarbauten abgesichert werden, "deshalb gehen die Abrissarbeiten nicht voran", stellt Detemple fest. In der oberen Bahnhofstraße sollen noch weitere fünf Häuser zwischen Hausnummer zwei bis zwölf folgen. "Mit den Besitzern der Grundstücke sind wir, bis auf eine Immobilie, so gut wie handelseinig", stellt Detemple fest. Der endgültige Abriss kann erst erfolgen, wenn alle Verträge unter Dach und Fach sind und die letzten Mieter umgezogen sind. Hier soll eine Grünzone mit Parkplätzen geschaffen werden. Ebenso wird das Anwesen Hebenthal (der Bau gehörte bislang einer Irakerin) als Parkraum genutzt werden.In Wiebelskirchen ist das Haus "Klein-Neckermann" abgerissen. Der Freiraum soll ebenfalls als kleine Grünzone und Parkraum gestaltet werden. Hier stört noch eine Trafostation. "Wir können sie nicht umsetzen, das wäre zu aufwendig. Wir müssen mit ihr planen. Die Planung wird im August dem Ortsrat Wiebelskirchen vorgelegt", so Detemple. Wellesweiler aber hat im Rahmen des "selektiven Rückbaues" ein neues Herz erhalten. Zwei Häuser wurden um die Stengelkirche und vier weitere schräg gegenüber gemeinsam mit dem ehemaligen Haus Leibenguth demontiert. Städtebaulich hat Wellesweiler durch diesen Rückbau gewonnen. Jürgen Detemple ist sich sicher, dass im Laufe der Zeit noch weitere alte Bausubstanz in Neunkirchen "kontrolliert zurückgebaut" wird.

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