Absage an Sportzentrum

Völklingen. So lautete der Plan von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU): Die Stadt baut für die Fußballclubs von Fürstenhausen und Fenne am früheren Holzplatz zwischen den beiden Stadtteilen ein gemeinsames Sportzentrum

Völklingen. So lautete der Plan von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU): Die Stadt baut für die Fußballclubs von Fürstenhausen und Fenne am früheren Holzplatz zwischen den beiden Stadtteilen ein gemeinsames Sportzentrum. Doch weil die Kosten für dieses Zentrum mit zwei Plätzen und einem Clubheim mit zwei getrennten Vereinsbereichen auf drei Millionen Euro geschätzt wurden, hatte der zuständige Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement die Entscheidung vertagt.Nun sollten die Vereinsvorsitzendem vor dem Ausschuss darlegen, was sie wirklich brauchen. Bei Vorgesprächen untereinander hatten sich offenbar Reibungen ergeben. Reinhold Adams schloss nun für Fürstenhausen ein Zusammengehen mit Fenne aus. Die Sprecher des SC Fenne äußerten offiziell Enttäuschung, erklärten dann, ihr Verein werde die für einen Rasenplatz geforderte Eigenleistung nur auf seinem eigenem Gelände erbringen. Sozusagen zwischen den Stühlen sitzt derweil der türkische Club Ay Yildiz. Nach Darstellung seines Sprechers wird die Situation am Schulsportplatz in Ludweiler, den der Club derzeit nutzt, immer unhaltbarer.Norbert Degen, Ratsmitglied und SPD-Oberbürgermeisterkandidat, reagierte auf die Vereinswünsche mit der Forderung, "den Fußballplatz im Dorf zu lassen". Dies bedeutet laut Degen, den vorhandenen, bergbaugeschädigten Platz in Fürstenhausen zu sanieren, den Fenner Platz zum Kunstrasenplatz auszubauen und Ay Yildiz auf dem früheren Rotweiß-Gelände im Umfeld des SV Röchling unterzubringen. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU), der die Sitzung leitete, will nun diese Vorschläge prüfen und durchrechnen lassen - allerdings in Fürstenhausen mit einem Neubau am Holzlagerplatz. Denn wenn man den Sportplatz an jetziger Stelle lasse, bedeute dies das Aus für das örtliche Entwicklungskonzept. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt nach Vereinsangaben rund 200 bei Ay Yildiz, 120 beim SV Fürstenhausen und 80 (ohne Jugendbereich) beim SC Fenne. Denise Baldauf (FDP) hatte in der vergangenen Ausschusssitzung noch gemeint, für die beiden letzteren Vereine könne auch ein gemeinsamer Platz und ein kleineres Clubheim reichen. Diesmal wurde die FDP im Ausschuss wieder von Knut Duchene vertreten. Meinung

Die Zeche zahlen wir alle

Von SZ-RedakteurBernhard Geber Weil zwei Fußballclubs nicht zusammenkommen können, gibt es kein gemeinsames Sportzentrum für Fenne und Fürstenhausen. Trotz aller Mahnungen und guten Vorsätze geht die Gefälligkeitspolitik auf Kosten des Steuerzahlers weiter: Jeder Verein kriegt seine Extrawurst. Fragt sich nur, wie viele Kinder später noch auf den vielen neuen Rasenplätzen in den einzelnen Stadtteilen spielen. Ein Gutachten sagt fürs Jahr 2020 für Fürstenhausen und Fenne einen Bevölkerungsrückgang um weitere rund zehn Prozent voraus.

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