Abrechnungsbetrug: Ärztekammer zieht verschlossene Türen vor

Saarbrücken. Die saarländische Ärztekammer hat sich gestern erstmals mit dem Abrechnungsbetrug befasst, der ihrem Präsidenten Dr. Franz Gadomski von den Kassen vorgeworfen wird. Dabei tagte die Vertreterversammlung jedoch hinter verschlossenen Türen

Saarbrücken. Die saarländische Ärztekammer hat sich gestern erstmals mit dem Abrechnungsbetrug befasst, der ihrem Präsidenten Dr. Franz Gadomski von den Kassen vorgeworfen wird. Dabei tagte die Vertreterversammlung jedoch hinter verschlossenen Türen. Nach einer Geschäftsordnungsdebatte zu der Frage, ob die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden sollte, gab es ein Votum von 36 zu 24, wonach die Journalisten des Saales verwiesen wurden. Wie anschließend aus der Sitzung verlautete, wurde in den Redebeiträgen dem Präsidenten überwiegend das Vertrauen ausgesprochen. Der Rechtsbeistand Dr. Gadomskis, Professor Egon Müller, soll dabei seine Zuversicht geäußert haben, dass das Ermittlungsverfahren in absehbarer Zeit eingestellt werde. Die gestrige Sondersitzung der Ärztekammer war auf Druck der Basis einberufen worden. Von ihr war kritisiert worden, dass man alles, was man bisher über einen angeblichen Abrechnungsbetrug wisse, aus den Medien erfahren habe. Es sei nun an der Zeit, dass Kammerpräsident Dr. Gadomski selbst Stellung beziehe. In den vergangenen Wochen hatten die Krankenkassen darauf hingewiesen, dass einige Dutzend Ärzte Vorsorgeuntersuchungen im Saarland falsch abgerechnet hätten, darunter auch Ärztekammer-Präsident Dr. Gadomski. Die Krankenkassen KKH-Allianz und Barmer hatten deswegen 19 Ärzte angezeigt, darunter Gadomski. In einem Schreiben von Ärzten wurde Gasdomski aufgefordert, Konsequenzen zu ziehen, um die Kammer vor Schaden zu bewahren. gf

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