Ab 2012 Ganztags-Unterricht an Bachschule?

Neunkirchen. Wenn alles gut läuft, ziehen zum übernächsten Schuljahr die ersten "gebundenen Ganztagsschülerinnen und -schüler" in die Neunkircher Bachschule ein. Die Schule in der Kleiststraße soll die erste Grundschule im Kreis mit regulärem und verpflichtendem Unterricht am Nachmittag werden (siehe auch Hintergrund)

Neunkirchen. Wenn alles gut läuft, ziehen zum übernächsten Schuljahr die ersten "gebundenen Ganztagsschülerinnen und -schüler" in die Neunkircher Bachschule ein. Die Schule in der Kleiststraße soll die erste Grundschule im Kreis mit regulärem und verpflichtendem Unterricht am Nachmittag werden (siehe auch Hintergrund). "Wir sind zuversichtlich, dass zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 die neue Bachschule starten kann", so der zuständige städtische Beigeordnete Sören Meng (Foto: Stadt) zur SZ.Derzeit klären die Stadt als Schulträger und die Schulleitung mit dem Saarbrücker Bildungsministerium die notwendigen Voraussetzungen ab. Vorgesprächen haben stattgefunden, nun kommt es am 15. April zu einem Ortstermin mit allen Beteiligten in der Bachschule. Deren Schul- wie auch Gesamtkonferenz (also Lehrer und Elternvertreter) hatten im Dezember mit überwältigender Mehrheit beschlossen, eine gebundene Ganztagsschule anzustreben. Noch im Dezember wurde diese Absicht dem Saar-Bildungsministerium signalisiert. Ferner haben sich Schul- und Stadtvertreter in bereits laufenden Ganztagseinrichtungen in Saarlouis und im pfälzischen Eisenberg umgesehen.

Eltern die für ihre Kinder den Halbtagsunterricht vorziehen, müssten dann die Parkschule wählen. Auch für den Hort an der Bachschule, den derzeit rund 80 von 190 Schulkindern besuchen, wäre spätestens 2016 kein Platz mehr, wenn die Schule nach vier Jahren zur vollstufigen Pflicht-Ganztagsschule übergegangen wäre.

"Das Bildungsministerium hat gegenüber der Stadt Neunkirchen signalisiert, dass es den Ausbau der Bachschule zu einer gebundenen Ganztags-Grundschule wohlwollend begleiten wird", beschied dessen Sprecher Erik Harms auf SZ-Anfrage. Verbindlich wolle man sich aber erst äußern, wenn ein förmlicher Antrag des Schulträgers vorliegt. Für diesen sei ein "organisatorisches und pädagogisches Grundkonzept für die ersten beiden Jahrgänge" erforderlich, so Harms. Das Ministerium erwarte, dass der Antrag bis zu den Sommerferien eingereicht werde, wenn die Schule 2012 starten will. Das sei aber keine unumstößliche Frist.

Eine Kommission mit Vertretern von Schule und Stadt werde sich nun "in enger Abstimmung" daran machen, dieses Konzept zu erarbeiten, so der Beigeordnete Meng. Dazu gehöre auch die Raumplanung, von der unter anderem abhängt, ob die gebundene Ganztagsschule zwei- oder dreizügig starten kann. Ferner müssen Gruppenräume und ein Speiseraum berücksichtigt werden.

Verwaltung und Rat der Stadt Neunkirchen sind - wie in der SZ mehrfach berichtet - seit Jahren bestrebt, eine verpflichtende Ganztags-Grundschule in Neunkirchen zu etablieren. Auch jetzt betont Oberbürgermeister Jürgen Fried: "Es ist politischer Wille, dass wir alles daran setzen werden, eine solche Schule in Neunkirchen einzurichten. Auf uns als Schulträger kommen dabei erhebliche Kosten zu, da wir für die räumliche Ausstattung und hälftig für das pädagogische Zusatzpersonal verantwortlich sind!"

Hintergrund

Die gebundene oder verpflichtende Ganztagsschule verlangt nach dem Eckpunktepapier des saarländischen Bildungsministers Klaus Kessler im Gegensatz zur freiwilligen Ganztagsschule eine verpflichtende Anwesenheit der Schüler an vier Nachmittagen bis 16 Uhr. Dazu muss die Schule auch ein Mittagessen anbieten, das sich an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert. Freiwillige Ganztagsschulen sowie Halbtagsschulen sollen weiterhin parallel zur gebundenen Ganztagsschule existieren, um den Eltern die Wahlfreiheit zu lassen. In Neunkirchen gibt es bisher eine weiterführende Schule als gebundene Ganztagsschule, nämlich die Gesamtschule Neunkirchen. gth

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