Mit dem Charme der Magie

Saarbrücken · Die 900 Zuschauer ließen die Zauberer erst nach einer ausgiebigen Zugabe gehen. Maxim Maurice, der junge saarländische Magier, konnte mit seiner zehnten Zaubergala „Modern Art of Magic“ zufrieden sein.

 Magier Philipp Daub alias Maxim Maurice bei einem seiner Zaubertricks. Foto: Becker&Bredel

Magier Philipp Daub alias Maxim Maurice bei einem seiner Zaubertricks. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Ungeniert flirtet ein junger Moderator mit einer Dame aus dem Publikum. Schließlich trägt er der Frau sogar ein selbstverfasstes Gedicht vor: das Ganze mit einer gehörigen Portion Schmalz. Was klingt wie ein Ausschnitt aus Goethes "Charmeur-Tagebuch", bildete am vergangenen Mittwoch in Wahrheit den roten Faden der Zaubergala "Modern Art of Magic" in der Saarbrücker Congresshalle. Der junge Zauberer Maxim Maurice sowie einige weitere magische Künstler sorgten mit ihren Tricks und humoristischen Einlagen für staunende und lachende Reaktionen bei den insgesamt rund 900 Besuchern.

So zum Beispiel, als der Magier Topas, der bereits den Titel "Weltmeister der Zauberkunst" für sich beanspruchen kann, den Zuschauern die drei Entwicklungsstufen eines Magiers humoristisch und pantomimisch darstellte. "Als Zauberer müssen Sie üben", erklärte er. "Stufe eins: die Probe. Stufe zwei: die Premiere. Stufe drei: die 1081. Vorstellung." Dabei hatte Topas die Lacher vor allem bei der Darstellung des Zauberers bei der Premiere auf seiner Seite, zumal der Künstler "übertreibt, um die Nervosität zu überspielen", was Topas in gekonnt pathetischer Manier parodistisch in Szene setzte. Aber auch der von sich selbst gelangweilte Magier bei der 1081. Vorstellung sorgte für Heiterkeitsanfälle im Saal.

Einen gelungenen Kontrast dazu bildete der Manipulator Luke Dimon, Deutscher Meister der Zauberkunst 2014, der nicht nur durch sein Outfit, sondern auch durch das Verschwindenlassen von unterschiedlichen Gegenständen, die er zu Blütenblättern zerfallen ließ, die Vergänglichkeit zelebrierte. Natürlich durfte auch der Veranstalter selbst, Philipp Daub alias Maxim Maurice, nicht fehlen. Er zersägte seine Assistentin, um sie kurz danach wieder zusammenzusetzen: komplett, versteht sich. Den Zuschauern gefiel die Mischung aus Illusionen, Tricks und Fingerfertigkeit so gut, dass sie die Künstler erst nach einer Zugabe gehen ließen. Und die Zauberfans können sich bereits auf das kommende Jahr freuen. Denn am 8. April 2015 findet die Zaubergala erneut in Saarbrücken statt.

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