90 Helfer proben den Ernstfall

Völklingen. Sicherheit wird bei der Saarstahl AG groß geschrieben: Allein 40 hauptamtliche Feuerwehrleute sind in den Werken Völklingen und Burbach beschäftigt. Die Profis werden nicht nur gerufen, wenn es brennt. Sie sorgen auch dafür, dass der Funke nicht überspringt. Durch vorbeugenden Brandschutz werden die Produktionsausfälle möglichst gering gehalten

Völklingen. Sicherheit wird bei der Saarstahl AG groß geschrieben: Allein 40 hauptamtliche Feuerwehrleute sind in den Werken Völklingen und Burbach beschäftigt. Die Profis werden nicht nur gerufen, wenn es brennt. Sie sorgen auch dafür, dass der Funke nicht überspringt. Durch vorbeugenden Brandschutz werden die Produktionsausfälle möglichst gering gehalten. Damit bei den 150 Einsätzen im Jahr alles wie am Schnürchen läuft, wird zweimal im Monat der Ernstfall geprobt.

Am vergangenen Mittwochnachmittag führten die Werkfeuerwehr Völklingen/Burbach, der Gesundheitsdienst und der integrierte Sicherheitsdienst der Saarstahl AG die diesjährige Hauptübung durch. Unterstützt wurden die Rettungskräfte durch neun Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Aus 80 Metern abgeseilt

Das Übungsszenario am neuen Scheibengasometer ist schnell erzählt: Ein Mitarbeiter, der die Anlage routinemäßig prüft, wird von einem Gewitter überrascht. Von Blitz und Donner verunsichert, will er aufs Gebäudedach. Dabei stürzt er und bleibt mit einer Unterschenkelfraktur liegen. Ein Kollege, der ihn vom Dacheinstieg beobachtet, alarmiert die Gefahrenleitstelle. Dort meldet sich auch ein Elektriker, der wegen eines Stromausfalls im Außenaufzug feststeckt.

Ein paar Minuten später koordiniert Wehrführer Wolfgang Besse 90 Einsatzkräfte und 18 Fahrzeuge. Schnell kommt der Aufzug mithilfe eines Stromgenerators wieder in Fahrt, der eingeschlossene Elektriker wird befreit. Spektakulär gestaltet sich die Rettung des am Bein verletzten Mannes. Dessen Job übernimmt sicherheitshalber eine Puppe - vorsichtig wird sie aus 80 Metern Höhe mit einer Schleifkorbtrage abgeseilt.

Während der laufenden Rettungsaktion im Außenbereich schlägt die Brandmeldeanlage im Gasometer an, offenbar hat sich Mineralöl an den Wänden entzündet. Jetzt ist Eile geboten. Durch die Hitze könnte sich die Stahlhülle verziehen und die so genannte Scheibe, die das Gas vom Sauerstoff trennt, undicht werden. Die Folge wäre dann, dass ein explosives Gemisch entstünde.

Mehr als 11 000 Liter Wasser pro Minute kühlen wenig später die Außenwand des Gasometers. Mit Hilfe der Wärmebildkamera werden die erhitzten Stellen lokalisiert und ins Visier genommen.

Der Aufwand lohnt sich: Die Hülle bleibt in Form, die Scheibe hält tatsächlich dicht; auch das Mineralöl kühlt ab und erlischt schließlich. "Ich bin mit dem Verlauf der Übung zufrieden", versichert Wehrführer Wolfgang Besse am Ende der beeindruckenden Demonstration.

Auf einen Blick

Beförderungen zum Oberbrandmeister: Gerhard Knopp, Andreas Dunkel, Thomas Frey. Zum Hauptlöschmeister: Peter Groß, Günther Speicher, Michael Willkomm. Zum Oberlöschmeister: Thorsten Jung, Rudolf Mayer, Thomas Haag, Alfred Michel. Zum Löschmeister: Karsten Hübschen, Christian Kedziora, Manfred Becker, Christian Zang, Karl-Leo Bohr. Zum Oberfeuerwehrmann: Matthias Sander, Stefan Merk, Mehmet Atakli, Bernd Höling und Christian Meiers. tan

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