80 Prozent aller Stammzellen werden aus dem Blut gewonnen

Dillingen. Passen die Gewebemerkmale eines registrierten Spenders zu denen eines Leukämie-Patienten, dann wird die Entnahme der Stammzellen vorbereitet. Dazu wird der Spender einem Gesundheitscheck unterzogen. Außerdem kann er sich in der Phase noch entscheiden, ob er wirklich spenden will. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird auch der Patient vorbereitet

Dillingen. Passen die Gewebemerkmale eines registrierten Spenders zu denen eines Leukämie-Patienten, dann wird die Entnahme der Stammzellen vorbereitet. Dazu wird der Spender einem Gesundheitscheck unterzogen. Außerdem kann er sich in der Phase noch entscheiden, ob er wirklich spenden will. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird auch der Patient vorbereitet. Durch eine Chemotherapie wird das kranke Knochenmark zerstört, damit die gesunden Stammzellen, die ihm transplantiert werden, arbeiten können. Das gesamte Blut bildende System wird somit erneuert. Der Empfänger hat am Ende dieselbe Blutgruppe wie der Spender. Für die eigentliche Entnahme gibt es zwei Möglichkeiten. Bei 80 Prozent aller Spender können die Stammzellen über die so genannte periphere Blutstammzellen-Entnahme gewonnen werden. Was schrecklich kompliziert klingt, ist eigentlich recht einfach. Die Zellen werde direkt aus dem fließenden Blut geholt. Dem Spender wird zuvor über fünf Tage hinweg ein körpereigener Wirkstoff verabreicht. Dieser bewirkt, dass vermehrt Stammzellen vom Knochenmark ins Blut geschwemmt werden. Danach werden die Stammzellen aus dem Blut gesammelt. Das funktioniert ähnlich wie bei einer Plasmaspende. Das Blut wird entnommen, die Stammzellen herausgefiltert, der Rest des Blutes kommt sofort wieder zurück in den Körper. Das Ganze dauert rund vier Stunden und wird ambulant durchgeführt. Bei rund 20 Prozent aller Fälle erfolgt die Entnahme direkt aus dem Knochenmark (nicht zu verwechseln mit dem Rückenmark). Dabei wird unter Vollnarkose mit einer Punktionsnadel aus dem Beckenkamm ein Knochenmark-Blut-Gemisch gezogen. Darin enthalten sind rund fünf Prozent des Knochenmarks eines Menschen. Nach etwa zwei Wochen hat sich das aber wieder neu gebildet. Bei diesem Eingriff entstehen in der Regel zwei kleine Schnitte und Einstiche im Bereich des hinteren Beckenknochens. Der Spender bleibt nach dem Eingriff noch einen weiteren Tag zur Beobachtung im Krankenhaus. Danach kann für einige Tage ein Wundschmerz entstehen, der sich ähnlich wie eine Prellung anfühlt. Die Kosten und der Verdienstausfall werden von der Krankenkasse übernommen. dög

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