70 Jahre nach dem Grubenunglück

Frankenholz. Zum Jahresanfang 2011 jährte sich ein ganz besonderes Ereignis für den Bexbacher Stadtteil Frankenholz: Das Gedenken an das schwere Grubenunglück vor 70 Jahren sowie an das ehemalige Bergwerk, welches seit seiner Schließung vor 50 Jahren selbst Vergangenheit geworden ist. Anlässlich des 70

 Die Figur eines Bergmannes sowie eine Lore am Bürgerzentrum halten die Erinnerung an die ehemalige Grubenanlage Frankenholz wach. Foto: Bernhard Reichhart

Die Figur eines Bergmannes sowie eine Lore am Bürgerzentrum halten die Erinnerung an die ehemalige Grubenanlage Frankenholz wach. Foto: Bernhard Reichhart

Frankenholz. Zum Jahresanfang 2011 jährte sich ein ganz besonderes Ereignis für den Bexbacher Stadtteil Frankenholz: Das Gedenken an das schwere Grubenunglück vor 70 Jahren sowie an das ehemalige Bergwerk, welches seit seiner Schließung vor 50 Jahren selbst Vergangenheit geworden ist. Anlässlich des 70. Jahrestages des großen Grubenunglücks auf Grube Frankenholz fand in der katholischen Pfarrkirche St. Josef ein Gedenkgottesdienst statt. Dabei wurde an die Schlagwetterexplosion vom 2. Januar 1941 im ehemaligen Bergwerk Frankenholz erinnert, bei der auf den Tag genau vor 70 Jahren insgesamt 41 Bergleute tödlich verunglückten. Zahlreiche Gottesdienstbesucher gedachten am vergangenen Sonntag der Opfer und ließen die Erinnerungen an die schmerzvollen Ereignisse in der Höcherberg-Region vor sieben Jahrzehnten wieder wach werden. Das Grubenunglück in Chile in diesem Jahr sei "ein Medienereignis" gewesen, wies Kaplan Daniel Zamilski, welcher zusammen mit Diakon Kurt Ardner den Gottesdienst gestaltete, auf die wundersame Rettung der eingeschlossenen Bergleute hin. Die Grube Frankenholz habe jedoch eine besondere Geschichte, erinnerte Zamilski an die verheerende Schlagwetterexplosion in der ehemaligen Grubenanlage . Das schwere Unglück am 2. Januar 1941 unter Tage forderte insgesamt 41 Todesopfer, davon 21 Grubenwehrmänner, über 30 Bergleute wurden verletzt. Ausgelöst wurde die Explosion auf der neunten und zehnten Sohle der Grube Frankenholz infolge von Selbstentzündung der Kohle und einem dadurch bedingten Flöz- und Streckenbrand am Neujahrstag 1941. Unter den Verunglückten befanden sich auch vier Bergleute aus Frankenholz. Die Frankenholzer Grube hatte schon seit ihrer Abteufung 1879 wegen Schlagwetterexplosionen und Grubenbränden von sich reden gemacht, welche ihre Ursache in der damals technisch nur unzulänglichen beherrschten, sehr starken Ausgasung der Flöze hatte. Auch das Unglück 1941, im dritten Jahr des Zweiten Weltkrieges, ist auf die schlechten Sicherheitsverhältnisse der Grube Frankenholz zurückzuführen. Mit dem am 4. Dezember 2010 in der katholischen Pfarrkirche St. Josef eingesegneten St. Barbara-Relief wurde auch ein Gedenkpunkt für die ehemalige Grube Frankenholz und vor allem auch für die hier in der Zeit von 1879 bis 1959 tödlich verunglückten und verstorbenen Bergleute geschaffen. Bei dieser offiziellen Einsegnungsfeier im Rahmen des St. Barbara-Gottesdienstes wurde aus diesem Anlass auch der zahlreichen Verunglückten gedacht. "Das Unglück in Chile war auch ein Medienereignis"

Kaplan Daniel Zamilski

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