36. Weinprämierung der Landwirtschaftskammer Saarland 28 saarländische Qualitätsweine mit Gold ausgezeichnet

Bexbach · Die Landwirtschaftskammer des Saarlandes hat bei ihrer 36. Weinprämierung von einer Fachjury Weine und Winzersekt von neun saarländischen Weinbaubetrieben testen lassen.

 Die drei Juroren (von hinten rechts nach vorne): Katrin Hermes, Jan Fluit und Andreas Müller. Franziska Nicke (links) und Elmar Thewes (Mitte) von der Landwirtschaftskammer durften probieren, aber nicht bewerten.

Die drei Juroren (von hinten rechts nach vorne): Katrin Hermes, Jan Fluit und Andreas Müller. Franziska Nicke (links) und Elmar Thewes (Mitte) von der Landwirtschaftskammer durften probieren, aber nicht bewerten.

Foto: Teresa Bauer

Geruch, Geschmack und Harmonie: Diese Prüfmerkmale mussten die drei Juroren in zwei Tagen aus 84 Prüfweinen bewerten. Die Jury setzte sich zusammen aus einem Verbraucher, einer Winzerin und einem Vertreter des Gaststättenverbandes. Ausgenommen Jahrgang 2013, wurden Anstellungen (Proben) aus 2011 bis 2017 eingereicht. Ziel der Prämierung ist die Förderung des saarländischen Weinbaus in Bezug auf die Erzeugung und den Absatz von Qualitätsweinen.

Insgesamt verlieh die Landwirtschaftskammer 28 Goldene Kammerpreismünzen und 25 Silber-Münzen (vorläufiges Ergebnis). Erneut wurde – auch auf Wunsch der Winzer – keine Bronzemedaille vergeben. Spitzenreiter ist das Weingut Petgen-Dahm mit 15 Mal Gold. Es folgen mit je sechs Mal Gold das Weingut Ollinger-Gelz und das Weingut Schmitt-Weber. Das Weingut Georg Baron von Hobe-Gelting wird mit einer Goldenen Kammerpreismünze ausgezeichnet.

„Es sind mehr Gold- als Silbermedaillen, aber mit zwölf auch erheblich mehr Weine, die keine Medaille erreichten, im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Elmar Thewes von der Landwirtschaftskammer, Fachbereich Pflanzliche Erzeugung. Das spreche für den „schwierigen Jahrgang 2017. Viele prämierten Weine haben ältere Jahrgänge“, sagt Thewes.

In der Regel findet die Prämierung im Sommer statt. Aber auf Wunsch der Winzer wurde sie dieses Jahr in den Herbst verlegt, da viele bis Juni nicht genügend Flaschen hätten abfüllen können, erklärt Thewes. Um zur Prämierung zugelassen zu werden, muss vorausgesetzt sein, dass zum Zeitpunkt der Anmeldung noch mindestens 100 Liter des Weines zum Verkauf stehen.

Mit rund 8500 Hektolitern im zweiten Jahr in Folge lag der Ertrag der Winzer zirka 20 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Ein Spätfrost Ende April setzte dem Jahrgang 2017 zu. Die Lese in der ersten Septemberhälfte sei ebenfalls schwierig gewesen. Das nassfeuchte Wetter ließ viele Trauben faulen. „Die Lese musste unter Zeitdruck und selektierend durchgeführt werden. Einige Sorten wurden früher als zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet.“ Der durchschnittliche Ertrag eines Winzerbetriebes lag bei 68 Hektolitern pro Hektar Anbaufläche. Insgesamt bewirtschaften die neun selbstabfüllenden Winzerbetriebe, die an der Weinprämierung teilgenommen haben, derzeit 57 Hektar Rebfläche.

Die Reben des saarländischen Qualitätsweins wachsen an der Obermosel, im „Dreiländereck“, und nicht, wie häufig angenommen, an der Saar. Perl, Oberperl, Nennig und Sehndorf sind die einzigen saarländischen Orte, in denen Qualitätswein hergestellt wird. Rund 124 Hektar Rebfläche werden dort bewirtschaftet, aber nur 97 Hektar davon von saarländischen Winzern. Die restliche Fläche kultivieren Winzer aus Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Mit knapp einem Viertel der Anbaufläche steht der Ruländer an der Spitze, dicht gefolgt vom Elbling, Auxerrois, Weißer Burgunder, Spätburgunder, Müller-Thurgau und dem Riesling.

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