34 Mädchen schnuppern die Luft in Männer-Jobs

Rohrbach. Einmal im Leben in Berufe hineinzuschnuppern, die man sonst vielleicht nie kennenlernen würde, ist ein Privileg, das der "Girls' Day" jedes Jahr Mädchen der achten Klassen ermöglicht. So lud die Frauenbeauftragte der Stadt St

 Die St. Ingberter Frauenbeauftragte Susanne Jung und ihre Stellvertreterin Pia Hoffmann (2. und 3. von links) schauten Nina Berndt (links) und Larissa Konrad (rechts) beim Girls' Day in der Firma Festo über die Schulter. Foto: Kerstin Keller

Die St. Ingberter Frauenbeauftragte Susanne Jung und ihre Stellvertreterin Pia Hoffmann (2. und 3. von links) schauten Nina Berndt (links) und Larissa Konrad (rechts) beim Girls' Day in der Firma Festo über die Schulter. Foto: Kerstin Keller

Rohrbach. Einmal im Leben in Berufe hineinzuschnuppern, die man sonst vielleicht nie kennenlernen würde, ist ein Privileg, das der "Girls' Day" jedes Jahr Mädchen der achten Klassen ermöglicht. So lud die Frauenbeauftragte der Stadt St. Ingbert, Susanne Jung, gestern in Kooperation mit dem Festo-Lernzentrum in Rohrbach 34 Mädchen ein, von Männern dominierte Berufe "auszuprobieren". Mehr als 70 Bewerbungen von Achtklässlerinnen der Erweiterten Realschule Schmelzerwald und der Albertus-Magnus-Realschule habe es gegeben. Nach der Vorstellung des Unternehmens, seiner Geschichte, Philosophie und der Ausbildungsbereiche, in denen derzeit 123 junge Herren und Damen ausgebildet werden, durch den Metallausbilder Jürgen Schwehm, der den diesjährigen Girls' Day organisierte und betreute, wurden die Mädchen in Gruppen eingeteilt. Sieben hatten sich für den Bereich Logistik entschieden, acht für Elektronik und der Löwenanteil von 19 Mädchen für die Metallverarbeitung. Dabei mussten sie aktiv mit Hand anlegen: Betreut von drei männlichen und zwei weiblichen Auszubildenden stellte die Metallbau-Gruppe Stiftehalter her. Überwacht von zwei jungen Männern prüfte die Elektro-Gruppe Spannungen, während sich zwei junge Damen der Probe-Logistikerinnen annahmen. Für die Schülerinnen war das absolutes Neuland. Doch das Ziel, Vorurteile auszuräumen, dass technische Berufe eher etwas für Jungen sind, wurde erfüllt. Lisa Ruffing beispielsweise wollte sich anfangs einfach nur überraschen lassen. Die 13-jährige Albertus-Magnus-Realschülerin meinte: "Das ist etwas vollkommen Neues für mich. Aber nach diesem Tag könnte ich mir sogar vorstellen, eventuell einen Männerberuf zu ergreifen." Auch mit dem Klischee, Jungs hätten mehr Geschick in Sachen Technik, konnte aufgeräumt werden: Fabian Momber (18), Zerspanungsmechaniker im zweiten Lehrjahr, verriet: "Die stellen sich richtig gut an. Da haben wir bei uns im ersten Jahr Jungs gehabt, die sich schlimmer angestellt haben." Wie es ist, als Mädchen einen Männerberuf zu ergreifen, berichtete beispielsweise Barbara Baumann: Die 21-Jährige Industriemechanikerin ist so gut wie fertig mit ihrer Ausbildung. Sie gab ihre Erfahrungen gerne weiter und hatte viel Spaß, die Laien zu betreuen: "Ich habe bereits Praktikanten betreut. Doch die hatten alle Erfahrungen im Bereich Metall. Da ist es natürlich etwas ganz anderes, jemanden vor sich zu haben, der völlig fachfremd ist. Man muss bei Adam und Eva anfangen. Aber es hat tierisch Spaß gemacht." "Nach dem Tag könnte ich mir vorstellen, einen Männerberuf zu ergreifen." Lisa Ruffing, Albertus-Magnus-Realschule

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort