21-Jährige gewinnt Förderpreis der Saarbrücker Casino Gesellschaft

Saarbrücken. Anmutig, kraftvoll, feinfühlig, hochvirtuos - die Reihe schmeichelhafter Attribute, mit denen man Magdalena Ernsts (21) Klavierspiel charakterisieren könnte, ist nahezu beliebig fortsetzbar. Wenn sie am Flügel Platz nimmt, um etwa Sergei Prokofievs Sonate Nr. 3 op

Saarbrücken. Anmutig, kraftvoll, feinfühlig, hochvirtuos - die Reihe schmeichelhafter Attribute, mit denen man Magdalena Ernsts (21) Klavierspiel charakterisieren könnte, ist nahezu beliebig fortsetzbar. Wenn sie am Flügel Platz nimmt, um etwa Sergei Prokofievs Sonate Nr. 3 op. 28 vorzutragen, scheint es, als würde sie mit dem Instrument zu einer Einheit verschmelzen: Hochkonzentriert versenkt sie sich in die Musik und reißt die Zuhörer mit. Am Donnerstag verlieh die Saarbrücker Casino Gesellschaft ihren mit 1500 Euro dotierten Förderpreis 2009 an Magdalena Ernst, deren außergewöhnliche Begabung die Gesellschaft damit würdigen möchte. "Sie haben die richtige Person ausgewählt", konstatierte Laudator Bernhard Fromkorth in seiner Eigenschaft als Landesvorsitzender "Jugend musiziert" und Präsident des Landesmusikrates. Die Bühnenpräsenz Magdalenas sei - noch dazu angesichts ihrer Jugend - "erstaunlich", sagte Fromkorth, der Magdalenas "Jugend-musiziert"-Laufbahn von Anfang an miterlebt hat. "Mit elf Jahren nahm sie mit Klavier zum ersten Mal an dem Wettbewerb teil, mit zwölf trat sie sowohl mit Klavier als auch mit Horn an und bekam mit beiden Instrumenten erste Preise im Landeswettbewerb." Es folgten Preise im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" sowie bei zahlreichen weiteren bundesweiten Wettbewerben. "Ein Leben ohne Musikmachen könnte ich mir nicht vorstellen", sagt Magdalena Ernst. Seit 2007 studiert die in Dudweiler geborene Saarländerin an der Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Klavier. In diesem Semester wählte sie Horn als zweites Hauptfach dazu. Damit folgt sie musikalisch den Spuren ihrer Eltern: Jutta Ernst ist Pianistin, ihr Vater, Reinhold Ernst, ist Hornist im Orchester des Saarländischen Staatstheaters. Ihre Eltern waren es auch, die Magdalena Ernst bis zum Beginn ihres Studiums unterrichteten - ein absoluter Sonderfall, wie Bernhard Fromkorth weiß. Magdalena findet daran nichts Ungewöhnliches: "Wir haben uns immer sehr gut verstanden, und es war auch praktisch, zu Hause unterrichtet zu werden. Anders hätte ich das alles gar nicht unter einen Hut gekriegt." Magdalena Ernsts Durchhaltevermögen und ihre Disziplin, die Bernhard Fromkorth hervorhob, helfen der jungen Musikerin dabei, ihr Ziel zu erreichen. "Selbstdisziplin ist sehr wichtig", weiß Magdalena Ernst. "Ich würde mir wünschen, beides miteinander kombinieren zu können", antwortet Magdalena Ernst auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen. Eine Orchesterstelle als Hornistin und Kammerkonzerte als Pianistin, vielleicht auch ein wenig Unterrichten - diese Mischung wäre ganz nach ihrem Geschmack.

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