2010 wird ein mageres Jahr für Dillingen

Dillingen. Nach vier üppigen Jahren steht der Stadt Dillingen ein mageres Haushaltsjahr 2010 bevor. Darauf verwies Bürgermeister Franz-Josef Berg am Mittwoch in einer Pressekonferenz im Rathaus. Wesentlich seien "erhebliche Gewerbesteuereinbrüche aufgrund der wirtschaftlichen Lage"

Dillingen. Nach vier üppigen Jahren steht der Stadt Dillingen ein mageres Haushaltsjahr 2010 bevor. Darauf verwies Bürgermeister Franz-Josef Berg am Mittwoch in einer Pressekonferenz im Rathaus. Wesentlich seien "erhebliche Gewerbesteuereinbrüche aufgrund der wirtschaftlichen Lage". Während 2006 rund 28 Millionen in die Stadtkasse kamen, waren es ein Jahr später 51 Millionen und 2009 immer noch knapp 33 Millionen. "Man sieht einen deutlichen Absturz", sprach Berg die für 2010 geschätzten 15,5 Millionen Euro Gewerbesteuer an. Verschärfend kämen die Nachteile guter Zeiten hinzu, in Form hoher Kreisumlage (rund 19 Millionen Euro) und eines gleichzeitig "sehr geringen" Finanzausgleichs durch das Land. 34,96 Millionen Euro an Erträgen enthält der Entwurf für den Dillinger Haushalt 2010. Dem stehen 47,95 Millionen Euro Aufwendungen gegenüber, was ein Saldo von 12,99 Millionen macht. Das könne abgefangen werden durch Ausgleichsrücklagen vergangener Jahre. Insgesamt 15,46 Millionen Euro. Somit gelte der Haushalt als ausgeglichen und für 2011 blieben noch rund zweieinhalb Millionen übrig. Liquide Mittel habe die Stadt in Höhe von 11,71 Millionen Euro. Derzeit lägen die Schulden bei 8,8 Millionen Euro, bis 2013 steigen sie auf rund 16,7 Millionen Euro und liegen damit um zweieinhalb Millionen über denen von 2006. Dann hätte jeder Bürger 795 Euro Schulden bei 6200 Euro Vermögen durch städtische Investitionen. Trotz schlechterer Bedingungen werde für 9,8 Millionen Euro investiert. Wesentliche Projekte sind der Umbau des Gemeindehauses Diefflen (1,85 Millionen Euro), Fertigstellung des Lockschuppens und Umfeldgestaltung (1,47 Millionen), Umbau Römerschule Pachten (100 000 Euro) und die Ganztagsschule Diefflen (670 000 Euro). Bei der städtebaulichen Gestaltung der Innenstadt sei man "mit ner Millionen dabei", versicherte Berg.Der Stadtrat entschied gestern Abend über den Haushalt. Alle Fraktionen mit Ausnahme der Linken stimmten dem Haushaltsentwurf zu.. > Bericht folgtMeinung

In fetten Jahren vorgesorgt

Von SZ-RedakteurinDörte Grabbert Die fetten Jahre sind für Dillingen erst einmal vorbei. Die Wirtschaftskrise trifft die Dillinger Hütte, und das bekommt die Stadt in Form schwindender Gewerbesteuereinnahmen merklich zu spüren. Mit einem Defizit von 12,99 Millionen Euro ist der Haushalt nicht ausgeglichen. Doch mit der üppigen Ausgleichsrücklage hat die Stadt gut vorgesorgt. Es gibt deshalb derzeit keinen Grund zu jammern. Denn im Vergleich zu vielen anderen saarländischen Kommunen hat die Hüttenstadt noch Mittel, um in den Ausbau der Infrastruktur zu investieren. Trotz Krise.

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