Feuerwehr-Statistik 2016 185 Feuerwehrleute wurden 2016 verletzt

Saarbrücken · Gegen den Bundestrend bleibt die Zahl der Feuerwehrleute im Saarland stabil. Allerdings gibt es immer weniger Löschbezirke.

 Ein Lieferwagen steht in Elm-Sprengen in hellen Flammen. Mit Atemschutzmasken nähert sich die Feuerwehr dem Brand.

Ein Lieferwagen steht in Elm-Sprengen in hellen Flammen. Mit Atemschutzmasken nähert sich die Feuerwehr dem Brand.

Foto: BeckerBredel

Die Feuerwehr wird längst nicht nur gerufen, wenn es brennt. Oft stehen Hilfen bei Verkehrsunfällen oder auch Fehlalarme ganz oben auf der Liste. 11 227 Mal sind Berufsfeuerwehr, die 52 freiwilligen Feuerwehren und die 16 Werksfeuerwehren im Saarland im Jahr 2016 ausgerückt. Das geht aus der Jahresstatistik hervor, die gestern im Innenministerium vorgestellt wurde.

Die Zahl der Brände, die freiwillige Wehren und Berufsfeuerwehr löschen mussten, sank um 7,2 Prozent auf 2202 Fälle. Das ist der drittniedrigste Wert im Zehn-Jahres-Vergleich. Dabei retteten sie 156 Menschen, sieben Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Bei den sonstigen Hilfeleistungen wie der technischen Hilfe bei Unfällen, Unwetter oder bei Tiernotfällen, gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg, nämlich um 31,2 Prozent, auf 5490 Einsätze (2015: 4186). Dabei wurden 713 Personen gerettet, 66 mussten tot geborgen werden. „Die heftigen lokalen Unwetter des vergangenen Jahres haben sich in den Einsatzzahlen der Wehren des Landes stark niedergeschlagen“, erklärte Branddirektor Uwe Schröder. Dabei seien 185 Feuerwehrleute verletzt worden.

Konstant ist die Zahl der Fehlalarmierungen geblieben, die mit 1680 Einsätzen (2015: 1694) knapp 18 Prozent aller Einsätze ausmachten. Darunter waren 44 böswillige Alarme, für die die Verursacher zur Kasse gebeten werden.

Die 16 Werksfeuerwehren rückten in 928 Fällen zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung aus, 927 Mal wegen Fehlalarmierungen, hauptsächlich ausgelöst durch Brandmeldeanlagen.

Gegen den Bundestrend, der sinkende Mitgliederzahlen aufweist, ist im Saarland die Zahl der aktiven Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren stabil geblieben (siehe Grafik). Gab es 2015 11514 Aktive, waren es ein Jahr später 11507, darunter 994 Frauen. Mit einem Frauenanteil von 8,4 Prozent ist ein neuer Höchststand erreicht. Einen Zuwachs um 106 Mitglieder auf 4101 verzeichneten 2016 die Jugendfeuerwehren. Auch hier stieg der Mädchenanteil, der nun bei 22,9 Prozent liegt. Sieben neue Vorbereitungsgruppen wurden 2016 neu gegründet. In nun 17 Gruppen werden 218 Kinder ab sechs Jahren spielerisch auf die Jugendwehr vorbereitet.

„Die Feuerwehr ist ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsstruktur in unserem Land. Die Bevölkerung kann sich auf ein leistungsfähiges System und schnelle Hilfe verlassen“, sagte Wolfgang Klein, Abteilungsleiter im Innenministerium, und dankte den Aktiven für ihren „selbstlosen und aufopferungsvollen Dienst“.

Landesbrandinspekteur Timo Meyer betonte, es sei nicht selbstverständlich, dass die Zahlen im Saarland stabil seien. „98 Prozent der aktiven Feuerwehrleute tun dies ehrenamtlich, neben dem, was sie im Hauptberuf und in ihren Familien leisten.“ Es dürfe nicht nachgelassen werden, Menschen für ein Engagement in der Feuerwehr zu begeistern. Wichtigste Nachwuchsquelle für die Aktiven seien die Jugendfeuerwehren, die von Aktiven neben ihren Einsätzen und Übungszeiten ausgebildet würden.

 Die Feuerwehr im Saarland

Die Feuerwehr im Saarland

Foto: SZ/Michael Steffen

Meyer bat die Bevölkerung darum, unnötige Alarmierungen zu vermeiden und so die Freiwilligen zu entlasten: „Natürlich soll jeder die Feuerwehr anrufen, wenn er glaubt, die Lage nicht allein kontrollieren zu können“, sagte er. Aber etwa bei dem starken Unwetter am vergangenen Wochenende mit 255 Einsätzen landesweit seien die Ehrenamtlichen oft zu Situationen gerufen worden, in denen die Einwohner die Lage selbst hätten lösen können. „Es stand etwas Wasser in der Garage, das wir rauskehren sollten. Dabei wären die Bewohner dazu physisch in der Lage gewesen“, nennt er ein Beispiel.

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