Auto der Zukunft ZF holt 100 Top-Forscher nach Saarbrücken

Saarbrücken · In einem neuen Technologiezentrum soll vor allem am Auto der Zukunft gearbeitet werden.

Der weltweit tätige Automobilzulieferer ZF hat gestern auf dem Saarbrücker Campus der Saar-Uni ein neues Technologiezentrum für Künstliche Intelligenz und Datensicherheit eröffnet. Ziel sei es, die „konzernweiten Kompetenzen in diesen wichtigen digitalen Schlüsseltechnologien auf ein neues Level“ zu heben, erklärte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider. ZF werde „rund 100 hochqualifizierte neue Kolleginnen und Kollegen in Saarbrücken einstellen“, sagte er. Gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (Cispa) sollen in dem neuen Zentrum selbstlernende Programme für autonome Fahrzeuge und die Produktionssteuerung des Konzerns erforscht werden.

Mit seinem Schwerpunkt in der IT-Forschung und den beiden Wissenschaftszentren sei das Saarland wie geschaffen für ein solches Projekt, so Scheider. Mit dem DFKI arbeite die ZF bereits seit Jahren zusammen, etwa bei der Entwicklung von intelligenten Getrieben und Windrädern.

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sieht in der Neugründung einen entscheidenden Schritt für den Strukturwandel im Land. „Wir erleben zurzeit den Durchbruch bei der Entstehung eines echten Exzellenzclusters für digitale Automobilität“, sagte der CDU-Politiker. Das Saarland könne eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung autonomer Autos spielen. „Wir müssen den Menschen zeigen, dass Digitalisierung nichts Gefährliches ist. Sie kostet keine Arbeitsplätze, sondern schafft neue“, meinte Hans.

Auch Cispa-Direktor Michael Backes sieht in der Kooperation erhebliche Chancen. „Wir wollen der größte Wirtschaftsfaktor im Saarland werden“, sagte er. „Mit der ZF haben wir einen Konzern von Weltrang an Bord.“ Zugleich verwies der Informatik-Professor auf die Risiken, die die neue Technologie mit sich bringe. Bevor sich selbstfahrende Autos frei auf den Straßen bewegen dürften, müssten sie absolut sicher sein.

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