„Saarland ohne SR nicht denkbar“

Saarbrücken · Der Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Thomas Kleist, fordert von der Politik, bei den geplanten Strukturreformen die besondere Situation des Senders zu berücksichtigen. Der Saarländische Rundfunk habe aus der Not heraus eigentlich bereits alles erfüllt, was die Politik erwarte, sagte er jetzt in Saarbrücken. Dazu gehörten das gemeinsame dritte Fernseh-Programm mit dem SWR, das gemeinsame Orchester und Kooperationen im Verwaltungsbereich.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) schere bisher alle Anstalten "über einen Kamm", kritisierte der SR-Intendant. "Wir fordern eine anstaltsindividuelle beitragsbedarfsgerechte Berücksichtigung." Ein Problem seien zum Beispiel "erhebliche Beitragsmindereinnahmen". Denn mit der Gebührenreform und dem Wechsel von einer Geräte- zu einer Haushaltsabgabe seien eher urbane Regionen besser gestellt worden. Im Saarland lebten wiederum viele Kinder, die in Saarbrücken studierten, bis zum 30. Lebensjahr noch bei ihren Eltern, betonte Kleist.

Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen im Saarland forderte Kleist eine "Existenzsicherungsgarantie" für den Sender. "Der SR ist ohne das Land nicht denkbar, und - ich bin so kühn - umgekehrt aber auch nicht", betonte er.

Die Staatskanzleien der Bundesländer hatten die Arbeitsgruppe "Auftrag und Strukturoptimierung der Rundfunkanstalten" eingesetzt. Ziel der Medienpolitiker ist es, den Rundfunkbeitrag stabil zu halten.

Die Staatskanzleien haben ARD, ZDF und Deutschlandradio aufgefordert, bis September ein abgestimmtes Papier vorzulegen.

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