Mehr Personal, neue Fahrzeuge „Flexibel und schnell eingreifen“: Neue saarländische Polizeieinheit im Einsatz gegen das Rowdytum

Saarbrücken · Mehr Präsenz in der Fläche und Unterstützung für die Kollegen in brenzligen Situationen: Das sollen die Frauen und Männer der neuen „OpE Flex“ leisten. Doch aus wie vielen Beamten besteht die Einheit und wie viel wurde für ihre Ausstattung investiert?

Innenminister Klaus Bouillon (CDU, vorne von links), Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und Polizeipräsident Norbert Rupp bei der Vorstellung der neuen Polizeieinheit.

Innenminister Klaus Bouillon (CDU, vorne von links), Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und Polizeipräsident Norbert Rupp bei der Vorstellung der neuen Polizeieinheit.

Foto: Hélène Maillasson

Ob eskalierende Autokorsos bei Hochzeiten oder Prügeleien auf dem Dorffest: Sie sollen überall im Saarland flexibel einsatzbereit sein, um Gefahren abzuwenden und Ordnung wieder herstellen. Die Rede ist von den Frauen und Männern der neuen operativen Polizeieinheit „OpE Flex“. Diese wurde am Freitag von Ministerpräsident Tobias Hans und Innenminister Klaus Bouillon (beide CDU) vorgestellt.

Die Operative Einheit wurde personell aufgestockt und verfügt über neue Ausstattung.

Die Operative Einheit wurde personell aufgestockt und verfügt über neue Ausstattung.

Foto: Hélène Maillasson

Diese Einheit ist eine Fortentwicklung der bereits bestehenden Operativen Einheit Saarland (OpE SL), die als organisatorisch selbstständige Einheit bei den sechs Polizeiinspektionen Saarbrücken-Stadt, Saarbrücken-Burbach, Neunkirchen, Saarlouis, Homburg und St. Wendel eingerichtet ist. Hinter dem Schreibtisch verbringen diese Beamten wenig Zeit. „70 Prozent ihrer Arbeitszeit bestehen aus Streifendienst. Die anderen 30 Prozent aus Fortbildung oder Unterstützungen bei größeren planbaren Einsätzen wie zum Beispiel Fußballspielen“, erläuterte Polizeipräsident Norbert Rupp.

 Ford Defender ist ein Modell, das weltweit als Polizeifahrzeug eingesetzt wird.

Ford Defender ist ein Modell, das weltweit als Polizeifahrzeug eingesetzt wird.

Foto: Hélène Maillasson

„Wir brauchen diese spezielle Einheit, um flexibel und schnell gegen Rowdytum einzugreifen“, sagte Ministerpräsident Hans. „Gerade in den letzten Jahren sind die Anforderungen an eine professionelle und bürgernahe Polizeiarbeit immer komplexer und schwieriger geworden. Hinzu kommt, dass die Gewaltbereitschaft und Respektlosigkeit gegenüber unseren Polizistinnen und Polizisten in jüngster Zeit immer mehr zunehmen“, sagte er. Die „OpE Flex“ sei personell aufgestockt worden, von 108 auf nun 126 Beamte. Dies ermögliche eine stärkere Präsenz in der Fläche und bilde zudem eine zusätzliche Risikoabsicherung für die eingesetzten Kollegen in potenziell gefährlichen Situationen. Der jüngste Mord an zwei saarländischen Polizeibeamten bei Kusel führe die Notwendigkeit dafür noch einmal vor Augen.

Nicht nur über mehr Personal, sondern auch über mehr Ausstattung verfügt die neue Einheit. 205 000 Euro sind darin investiert worden. „Konkret wurden mit dem Geld neue Schutzwesten, -helme, -schilde, Waffen und Laptops angeschafft“, präzisiert Innenminister Bouillon. „Darüber hinaus wird der Einheit zukünftig – neben den bereits vorhandenen Streifenfahrzeugen – an jedem Standort ein robustes hochmotorisiertes, geländegängiges Fahrzeug zur Verfügung stehen.“ Ein Modell ist das Ford Defender, das laut Polizei weltweit als Einsatzfahrzeug eingesetzt wird. Die OpE Flex soll vor allem zur Nachtzeit und am Wochenende unterstützen können, zum Beispiel gerade bei aus größeren Menschenmengen heraus begangenen Gewalttaten, bei denen die Beweissicherung wesentliche Voraussetzung für den gerichtsfesten Nachweis bei einem Strafverfahren und somit für eine Verurteilung der Täter ist.

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