Saarland ist kein Risikogebiet für Zecken-Virus

Saarbrücken. Das Saarland gilt in dieser Zeckensaison als ungefährdetes Gebiet. Auf Basis der zwischen 2002 bis 2009 an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin übermittelten FSME-Infektionsfälle geht das Bundesinstitut davon aus, dass sich derzeit im Saarland nur vereinzelt Bürger mit dem Zecken-Virus Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren können

Saarbrücken. Das Saarland gilt in dieser Zeckensaison als ungefährdetes Gebiet. Auf Basis der zwischen 2002 bis 2009 an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin übermittelten FSME-Infektionsfälle geht das Bundesinstitut davon aus, dass sich derzeit im Saarland nur vereinzelt Bürger mit dem Zecken-Virus Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren können. Zecken gehören auch zu den Überträgern der Borreliose, einer Infektionskrankheit.

Die FSME-Fallzahlen nehmen sich im Saarland im Vergleich zum Bundesgebiet verschwindend gering aus: Zwischen 2001 und 2009 wurden zusammengezählt neun Saarländer mit dem Zecken-Virus angesteckt, hieß es aus dem saarländischen Gesundheitsministerium. 313 Bundesbürger haben sich im Vorjahr den Zecken-Virus eingefangen. Aus dem Saarland ist 2009 nur ein Fall einer FSME-Infizierung gemeldet worden.

Das heißt aber nicht, dass Saarländer das Risiko, sich den Zecken-Virus einzufangen, auf die leichte Schulter nehmen sollten. Das saarländische Gesundheitsministerium hat auf Grund der drei gemeldeten FSME-Fälle im Jahr 2008 eine Impfempfehlung für die Bewohner des Saarpfalz-Kreises ausgesprochen. Gesunheitsminister Georg Weisweiler (FDP) appelliert daher an die Bewohner dieser Region: "Achten Sie auf Zeckenstiche und die danach auftretenden Symptome. Entfernen Sie sofort vorhandene Zecken und suchen sie anschließend einen Arzt auf. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist zur Vermeidung weitreichender gesundheitlicher Folgen wichtig."

In jedem Fall sei Saarländern, die in Baden-Württemberg oder Bayern Urlaub machen wollen, eine Immunisierung gegen FSME angeraten. Ebenso lautet die Empfehlung des Staatssekretärs im Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz, Sebastian Pini, der auf die Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (Stiko) am RKI verweist. Hintergrund für diese Empfehlung ist, dass die zwei Bundesländer als Gefährdungsgebiete gelten. Die Krankenkassen übernehmen für Saarländer die Impfkosten nur bei Reisen in ausgewiesene Risikogebiete. "Die AOK im Saarland übernimmt die Kosten für FSME-Impfungen bei Aufenthalten in innerdeutschen Risikogebieten, so bei Urlaubsreisen nach Baden-Württemberg oder Bayern. Bei Auslandsreisen zahlt die AOK keine Impfung gegen den Zecken-Virus", teilte die AOK im Saarland mit. Eine andere Empfehlung als die Stiko gibt Dr. Dirk Landwehr, Hautarzt in Saarbrücken. Jeder solle - je nach individuellem Risikobewusstsein - letztlich selbst darüber entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht. In jedem Fall aber rät er einem ängstlichen und vorsichtigen Wanderurlauber im Schwarzwald zur Impfung. bera

AUF EINEN BLICK

So entfernen Sie eine Zecke richtig: Mit einer Zeckenzange oder einer feinen Pinzette ziehen Sie das Tier so nah wie möglich am Beißapparat langsam heraus. Keinesfalls sollten Sie Öl auf die Zecke träufeln. Dabei kann es passieren, dass sich die Zecke in die Stichwunde erbricht und so den gebissenen Menschen infiziert. bera

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