Zukunft der saarländischen Stahlindustrie Das wird sich mit dem neuen Chef von Saarstahl und Dillinger Hütte ändern

Exklusiv | Dillingen/Völklingen · Die saarländische Stahlindustrie steht vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Über 13 000 Arbeitsplätze sind betroffen. Ein halbes Jahr nach Amtsantritt bemüht sich Karl-Ulrich Köhler um mehr Vertrauen in der Belegschaft. Das denken Mitglieder von Aufsichts- und Betriebsräten über den neuen Chef und die Zukunft von Saarstahl und Dillinger.

 Hier werden in der Dillinger Hütte Brammen gegossen. Die Auslagerung der Bearbeitung dieser Stahlblöcke ist ein Streitpunkt.

Hier werden in der Dillinger Hütte Brammen gegossen. Die Auslagerung der Bearbeitung dieser Stahlblöcke ist ein Streitpunkt.

Foto: Saarstahl AG

Es geht um die Zukunft von über 11 000 Arbeitsplätzen. Die Dillinger Hütte und Saarstahl haben mit riesigen Herausforderungen zu kämpfen. Stahlprodukte aus dem Saarland haben es viel schwerer auf dem Weltmarkt als in der Vergangenheit. Die beiden Unternehmen haben allein 2020 einen Verlust von 364 Millionen Euro eingefahren. Die jahrelange Krise hat den Vorstandsvorsitzenden Tim Hartmann hinweggefegt, der ein bislang unvergleichbar hartes Strategie- und Sparprogramm durchpeitschen wollte. Es sah den Abbau von 1500 Arbeitsplätzen und die Auslagerung von 1000 Stellen vor. 250 Millionen Euro Sach- und Personalkosten sollten pro Jahr eingespart werden. Das Programm galt als Grundvoraussetzung für das langfristige Überleben der saarländischen Stahl-Standorte.