„Alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“ – ja, auch die Bibel hat sich mit dem Phänomen Zeit beschäftigt. Doch salbungsvolles Sprechen ist August-Wilhelm Scheers Sache nicht, ebenso wenig wie professorales Dozieren, obwohl drei seiner vier Lebens-Rollen dies nahe legen: Professor, Top-Unternehmer, Politik-Berater. Jazz-Saxophonist mit Profi-Expertise und internationalen Konzertverpflichtungen ist er zudem auch noch. Mutmaßlich lebt der  Mann, der als Gründervater der saarländischen  IT-Forschung und IT-Wirtschaft gilt, schneller als Otto-Normalbürger. Auf jeden Fall effektiver, wie sich in seinem neuen Buch „Timing“ nachlesen lässt, in dem er sich und seinen eigenen Zeitmanagement-Strategien auf die Schliche kommt:  „Die gern benutzte Formulierung von „Zeit finden“ ist dumm; ich habe noch nie Zeit „gefunden“, sondern sie immer konsequent selbst für eine Tätigkeit bestimmt.“ Scheer mag’s nun mal  gerne klar und knackig. Bei der Besetzung von Führungsposten habe er nicht nur bei den in Corona-Zeiten üblichen Video-Bewerbungsverfahren ein „ungutes Gefühl“, sondern immer. Denn das Risiko sei hoch. Das hält  er zu Beginn des Redaktionsgesprächs im Konferenzraum der Saarbrücker Zeitung fest.